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Kreßbronn und Bautzenhof durch nach Gerbertshofen, Schüttberg, an Wegses und dem abgegangenen Rampoldshausen vorbei aufs Ochsengreut bei Mariäkappel, als „Hohe Straße“ nach Schnelldorf und von da, immer noch nördlich, über Wettringen und Lohr nach Rothenburg a. d. T., das durch seinen Ringwall (Engelsburg) als eine der ältesten Stätten gesichert ist. – Vom Ipf aus muß über Jagstheim, Wössingen, Markt-Offingen, Maihingen, Frankenhof, bei Wittelshofen über die Wörnitz der älteste Weg nach dem Hesselberg geführt haben. Zwischen Baldern und Ipf geht der Rennweg.

Grabhügel, die meisten wohl aus vorrömischer Zeit, finden sich auf den Markungen von Ellwangen, Dalkingen, Ellenberg, Geislingen, Lauchheim, Nordhausen, Pfahlheim, Röhlingen, Schwabsberg, Stödtlen (Eck), Thannhausen, Zipplingen.

Auf der Spitze des Galgenbergs bei Ellwangen ein kolossaler Grabhügel.

Auf Dalkinger Markung, im Privatwald Wagenhardt, 2 km nordwestlich vom Ort, 3 Hügel, 11/2–2 m hoch, 6–8 m im Durchmesser.

Geislingen, zwischen hier und Nordhausen, 4 Hügel, darunter ein sehr stattlicher; 1 km östlich vom Ort, an der Landesgrenze, 13 Grabhügel; alle diese von mittlerer Größe.

Lauchheim, Grabhügel befanden sich früher auf Markung Hettelberg in den Lettenwiesen.

Nordhausen, im Hundsrücken, 2 km nordöstlich vom Ort, 3 Grabhügel.

Pfahlheim (nach dem Bericht der Hiller’schen Chronik). Eröffnung eines Hügels im Jahr 1819 auf der Heide zwischen Pfahlheim und Hochkreut, dem Ihnberg, es war der größte von 13–16 Hügeln, mit 60 Schuh im Durchmesser bei 71/2 Schuh Höhe. In sehr geringer Tiefe fanden sich häufig Kohlen, und bald auch einige Bruchstücke von Gefässen, dann beiläufig in der Mitte des Hügels 2 eiserne Ringe, 1 Zoll im Durchmesser, und ein etwa 3 Schuh langes, 2 Zoll breites Eisen, das aber in dem feuchten lehmigen Grunde so sehr vom Rost zerfressen war, daß es unmöglich wurde, es auszuheben. Sehr wahrscheinlich ein Schwert. Nachdem am 1. Juni 1819 der Hügel in seiner ganzen Breite durchschnitten worden, stieß man in einer Tiefe von stark 4 Fuß zuerst auf einige Lagen von Bruchstücken von Gefässen, aus schwarzer Erdmasse. Von dem Mittelpunkt aus, etwa 4 Schuh mehr südlich und 3 Schuh tiefer, fand sich eine neue Lage, ebenso, wie die vorige, aus schlechtgebrannten Scherben. Die meisten waren außen roth, im Bruche schwarz, wenige von durchaus röthlicher Farbe, sog. terra sigillata (?).

Die Lage der letzt beschriebenen Urnen etc. zog sich nordöstlich durch den Hügel hin; – aber alle waren zerdrückt. Auch hier fanden sich wieder dreierlei Gefässe ineinander gestellt; eine große Urne, ein kleiner Topf aus rother Erde mit weit breiterem Boden als die bisher gefundenen,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_325.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)