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in ihr mit Berücksichtigung der in der Hauptsache vom Erwerb des Haushaltungsvorstands lebenden Angehörigen und häuslichen Dienstboten 18.935 Personen überhaupt ihren Unterhalt. Selbständige Landwirthe im Hauptberuf zählt der Bezirk 3159 (326 weibl.); hiezu kommen 4800 landw. Gehilfen und Arbeiter (1791 weibl.), worunter 2245 in der Landwirthschaft des Haushaltsvorstands mit ihrer Hauptbeschäftigung thätige Familienangehörige, 1848 Knechte und Mägde, 688 Taglöhner und Taglöhnerinnen ohne eigene Landwirthschaft. Außerdem üben selbständige Landwirthschaft als Nebenberuf 1610 Personen aus, wodurch sich die Gesammtzahl der selbständigen Landwirthe des Bezirks auf 4769 erhöht. Von diesen verbinden mit Landwirthschaft haupt- oder nebensächlich eine oder auch mehrere sonstige Erwerbsthätigkeiten 2540 Personen (53,3 Proz.), insbesondere landwirthschaftliche Taglöhnerei 516, Gast- oder Schenkwirthschaft 141 und die gewöhnlichen Kleingewerbe (ohne Gehilfen) 745 Personen. Den 4769 selbständigen Landwirthen stehen 4740 Wirthschaften gegenüber mit einer Gesammtfläche von über 36.000 Hektar und einem landwirthschaftlich nutzbaren Areal von gegen 30.000 Hektar. In Ansehung des letzteren fallen von den Wirthschaften in die Klasse von unter 1 Hektar 24,6 Proz., in die Klasse von 1 bis (unter) 2 Hektar 11,3 Proz., von 2 bis 5 Hektar 23,8 Proz., von 5–10 Hekt. 18,6 Proz., von 10–20 Hekt. 15,3 Proz., von 20–50 Hekt. 6,3 Proz., nur 7 Wirthschaften oder 0,1 Proz. übersteigen diesen Rahmen.

Die Forstwirthschaft ist mit 136 Haupterwerbsthätigen und, deren Angehörige etc. eingerechnet, mit 514 Personen überhaupt (1,6 Proz. der Bewohner) vertreten, eine verhältnismäßig hohe Ziffer, mit welcher Ellwangen in der Reihe der Oberämter die 7. Stelle einnimmt. Dazu kommen noch im Nebenberuf 90 Holzhauer und sonstige Waldarbeiter.

Die Industrie erhebt sich im Bezirk nirgends zu besonderer Bedeutung; insgesammt üben in derselben 2803 Personen (23,6 Proz.) ihren Hauptberuf aus, und als Nahrungsquelle kommt sie für 7480 Personen überhaupt (23,6 Proz. der Bev.) in Betracht. In letzterer Hinsicht hat der Bezirk nur die Ordnungsziffer 58 unter den Oberämtern aufzuweisen, womit er sich unmittelbar an Crailsheim (57) anreiht, während ihm Gaildorf mit 53, Neresheim mit 40 und Aalen sogar mit 4 voraus sind. Unter den industriellen Erwerbsarten sind im Bezirk in der Hauptsache nur diejenigen, welche sich mit Herstellung der gewöhnlichen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)