Seite:OberamtEllwangen 131.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

über, oft ist es schwer zu sagen, je nach dem Lichtreflexe, ob ein solches Auge als grau oder braun zu bezeichnen sei. Die weißblonden oder aschblonden Haare werden später hellbraun oder dunkelbraun, die gelbblonden dunkelblond oder braun, die hellbraunen dunkler. Unter den rothen Haaren sind zu unterscheiden die gelbrothen, die meist dunkelblond oder hellbraun werden, und die sattrothen oder braunrothen, die auch bei der semitischen Rasse nicht ganz selten sind, diese werden meist dunkelbraun. Ähnlich wie bei den Impflingen hat die Farbe der Augen und Haare bei den Schulkindern sich verhalten (s. das K. Württemberg Bd. II. 1. S. 22), in jedem einzelnen Falle aber wäre das Lebensalter mit in Betracht zu ziehen.

Unter den Erwachsenen des mittleren Lebensalters sind heller oder dunkler braune Haare vorherrschend, weniger häufig blonde oder braunschwarze (pechschwarze); blauschwarze (rabenschwarze) Haare werden kaum vorkommen.

Die Farbe der Augen und Haare als Merkmal der Abstammung zeigt eine gemischte Bevölkerung, zusammengewachsen aus germanischem Stamm und dunkelaugigen, dunkelhaarigen Rassen – alter römischer, d. h. aus Provinzen des weiten Römerreiches hergekommener Ansiedlung, wohl auch Resten vorgermanischer Landesbewohner, endlich späterer Einwanderung. Dieser Mischung entspricht auch die Mannigfaltigkeit der Gesichtszüge und des Wuchses. Mitunter sieht man auch Gesichter und Gestalten, die recht gut an den mongolischen Typus erinnern.

Wer bei den Impfungen diese Kinder gesehen hat, die meisten so rund und dick, so gesund kräftig und blühend aussehend, der könnte erwarten, bei der Rekrutenmusterung eine Musterauslese angehender Vaterlandsvertheidiger zu finden. Da zeigt sich aber ein etwas anderes Bild.

Die Ergebnisse der Aushebungen in den 5 Jahren 1879 bis 1884 sind folgende [1]:

Von der militärdienstpflichtigen im Oberamtsbezirk Ellwangen zur Musterung gestellten Mannschaft sind:


  1. Mitgetheilt vom K. Landwehrbezirkskommando.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_131.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)