Seite:OberamtEllwangen 126.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
(Fortsetzung von S. 122.)

Dem Landesmittel gegenüber steht somit Ellwangen und Crailsheim in Betreff der Kindersterblichkeit im ersten Lebensjahr zurück, wogegen Neresheim in beiden Perioden sowohl den 2 Nachbarbezirken als dem Landesmittel in ziemlich ungünstigem Verhältnis voransteht.

Die im 2–5. Lebensjahr Gestorbenen sind bei Crailsheim am zahlreichsten und stellen sich über das Landesmittel, während Ellwangen und Neresheim zurückstehen.

Die im 6.–15. Lebensjahr Gestorbenen sind bei sämmtlichen 3 Bezirken zahlreicher als im Landesmittel.

Über die Kindersterblichkeit in den einzelnen Gemeinden gibt die Übersicht über die Bewegung der Bevölkerung in den 27 Gemeinden des Bezirks in der Periode 1871–80 S. 123 ff. Auskunft.

Die Kindersterblichkeit im 1. Lebensjahr steigt von 22,22% der Lebendgeborenen bei Walxheim bis 38,05% bei Zöbingen; über das Landesmittel von 31,56% erheben sich die 8 Gemeinden nach der aufsteigenden Ordnungsziffer Thannhausen, Wörth, Schrezheim, Pfahlheim, Ellenberg, Rindelbach, Unterschneidheim und Zöbingen. Über das Bezirksmittel von 29,59% auf 100 Lebendgeborene erheben sich außer den eben angeführten noch weitere 6 Gemeinden mit Ziffer 29,70 bis 31,48 %: Jagstzell, Zipplingen, Benzenzimmern, Neuler, Lauchheim und Bühlerthann, somit im Ganzen 14 Gemeinden mit einer Sterblichkeit von 29,70 bis 38,05 % der Lebendgeborenen.

Welchen Einfluß die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr bei diesem Bezirk auf die Sterblichkeitsziffer überhaupt ausübt, ergibt sich daraus, daß unter diesen 14 Gemeinden 13 mit einem das Bezirksmittel von 39,91 % überschreitenden Prozentsatz der Gestorbenen von 40,00 bis 48,37 aufweisen und 12 Gemeinden eine das Bezirksmittel von 3,12 % übersteigende Mortalitätsziffer (s. Spalte 14) von 3,15 bis 3,77 auf 100 Einwohner zeigen.

Mit der größeren Sterblichkeitsziffer der bis 1 Jahr alten Kinder bei jenen 14 Gemeinden ist auch die gewöhnlich in Zusammenhang damit stehende Geburtenziffer in Betracht zu ziehen und ist hiebei für 10 Gemeinden eine das Bezirksmittel von 4,17 % übersteigende Ziffer auf 100 Einwohner von 4,18 bis 5,14 % Geborener zu konstatiren, bei einer elften Gemeinde ist das Bezirksmittel mit 4,17 erreicht, eine weitere

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)