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Ziegenlippe Boletus subtomentosus L., den Schönfuß B. calopus Pers., den Satanspilz B. satanas Lenz (Galgenwald), den Hexenpilz B. luridus Schäff., den Kapuzinerpilz B. scaber Fr., das Schafeuter Polyporus ovinus Schäff., den veränderlichen Porling P. varius Pers., der Wirrschwamm Daedalea quercina Pers. (Hinterlengenberg) und die Todtentrompete Cratarellus cornucopioides Pers. Der Hausschwamm Merulius lacrimans Schum. ist nur zu häufig. Die Stachelpilze Hydnum imbricatum L. und H. repandum L. treten im Herbst zahlreich auf, werden aber für die Küche hier nicht benützt. Von Keulenpilzen wachsen in der Nähe Ellwangens namentlich Clavaria botrytis Pers. und Cl. flava Pers. Gemeinst ist namentlich das Hirschschwämmchen Calocera viscosa Fr. Von Bauchpilzen kam mir schon unter die Hände der gestreifte Theuerling Cyathus striatus Hoffm. (Gemüsegärten), der Gichtschwamm Phallus impudicus L. (Goldrain, Wald bei der Ölmühle), der Riesenstäubling Lycoperdon giganteum Batzch., der Flaschenstäubling L. gemmatum B., der Härtling Seleroderma verrucosum Bull. Die Schlauchpilze sah ich vertreten durch verschiedene Varietäten der Morchella esculenta Pers., welche sogar im letzten Frühjahr auf der Lohe des Turnplatzes hinter dem Gymnasium in großer Zahl erschienen. Weit häufiger sind verschiedene Varietäten der Helvella esculenta Pers. Die Erdzunge Geoglossum viscosum Pers. steht zahlreich im Eichwäldchen hinter dem Schafhof, die Spathularia flavida Pers. im Spätherbst im Galgenwald bei Rotenbach. Trüffeln zu finden ist mir trotz eifrigen Suchens noch nicht gelungen, obgleich ich nicht daran zweifle, daß sie vorkommen. Das Mutterkorn Claviceps purpurea Tul. macht sich bei dem Vorherrschen des Roggens als Feldfrucht in nassen Jahrgängen in unliebsamer Weise sehr bemerklich. Apotheker Franz Rathgeb in Ellwangen läßt fast jedes Jahr größere Mengen für Droguenhandlungen sammeln.


b) Thiere.

Die Fauna des Bezirks bietet, wenigstens für die höheren Thierklassen mit Ausnahme der Vögel, nichts vom übrigen Württemberg abweichendes. Diese letztern dagegen sind sowohl an Zahl der Individuen als auch an Zahl der Arten immerhin bemerkenswerth, was seinen Grund in der wenig dichten menschlichen Bevölkerung, den großen geschlossenen Waldungen, den teilweise sumpfigen Heiden und Allmanden und den an Fischen, Krebsen, Insekten und Weichthieren reichen Bächen und zahlreichen Weihern haben dürfte.


Vögel [1].

An Raubvögeln haben wir den Baumfalken Falco subbuteo L., den Wanderfalken F. peregrinus L., den Abendfalken F.


  1. Mit Benützung der Angaben der Herren Oberförster Pollack,
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 081. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_081.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)