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des Aalbuchs, der felsige Rosenstein (698 m), die drei isolirt stehenden Stuifen (756 m), Rechberg (706 m) und Hohenstaufen (683 m), den Abschluß bildet der Breitenstein (810 m).

Die Linie von dem im Oberamt Gaildorf gelegenen Hohenberg zu dem Berge gleichen Namens in unserem Bezirk entspricht ungefähr der Streichungslinie der Keuperschichten. Die Verlängerung dieser Linie schneidet das Jagstthal bei Schweighausen, auf der Grenze der bunten Mergel und des Stubensandsteins (415,9 m). Die Mächtigkeit des Stubensandsteins und der Knollenmergel am Hohenberg (568,8 m) beträgt somit rund 150 m.

Trotz der nordöstlichen Richtung des Steilrandes der Alb reicht der Lias in unserer Gegend weniger weit gegen Norden, als dies westlich von hier der Fall ist, wo derselbe inselartig noch in der Gegend von Löwenstein auftritt und damit den überhaupt für unser Land nördlichsten Punkt erreicht. Auf dem Hohenberge finden sich nur Spuren von Lias, dessen gegen Norden am weitesten vorgeschobener Punkt in unserem Bezirk der Hornberg (578 m) bildet. Südlich von Hohenberg beginnt der Lias mit dem isolirten Flecken am Hüttenhof (568 m) und bei Lengenberg (539 m), die Höhe von Leinenfürst ist nur ein Ausläufer der Liasplatte Neuler und Buch, zusammenhängend tritt diese Formation erst mit der Bezirksstadt auf, von wo sie ohne Unterbrechung bis zum Ries reicht.

Zwar tritt auch in unserer Gegend mit dem Lias der Wald zurück und der freiere Blick reicht bis zu den Bergen der Alb, die sich 250 m hoch über die Liasfläche erhebt. Aber wie verändert ist das landschaftliche Bild, wie die geognostische Gliederung des Lias, verglichen mit dessen Auftreten im Herzen des Landes, wo der Lias mit den so charakteristischen Filderflächen beginnt. Hier ist keine, wie wir in Schwaben sagen, topfebene, lehmbedeckte, fruchtbare Malmsteinfläche, das hügelige Land greift vielmehr bis zum Liasrande hinaus, denn hart über die letzten Arietenbänke legen sich die Turnerithone, die einen dunklen schweren Boden bilden, der zum Wiesen- und Waldgrund, keineswegs aber zum Körnerbau geeignet ist. Ja stellenweise reicht sogar, wie bei Neuler, der mittlere Lias bis nahe an den Keuperrand heraus. Es verschwindet somit in dem verhältnismäßig schmalen Liasstreifen, der in unserem Bezirke dem Steilrande des Jura vorgelagert ist, die durch das ganze Land sonst so regelmäßige Stufenbildung. Die Mächtigkeit des schwarzen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)