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Nagold das Großherzogthum Baden angrenzt, hat einen fruchtbaren rothsandigen Boden, der meist mit der Hacke gebaut und vorzugsweise für den Kartoffelbau benützt wird. Die Preise des Ackerlandes bewegen sich von 200–800 fl. und die der Wiesen von 150–600 fl. per Morgen.

Der aus verschiedenen Racen bestehende Rindviehstand beschränkt sich hauptsächlich auf den eigenen Bedarf und wird durch 2 Landfarren, die ein Bürger Namens der Gemeinde anschafft und gegen Nutznießung von 4 Morgen Wiesen unterhält, nachgezüchtet. Die Stallfütterung ist eingeführt.

Die Zucht der Schweine, wie die der Bienen und des Geflügels ist nicht von Belang.

Von Gewerben sind 4 Sägmühlen zu nennen, von denen die sogen. Mißsägmühle 1/8 Stunde unterhalb des Orts an der Nagold, und eine weitere in Verbindung mit einer Ölmühle westlich vom Ort an dem Reichenbach liegt. Schildwirthschaften sind 3 und Krämer 2 im Ort. Bau- und Mühlsteine werden aus den überall verbreiteten Trümmergesteinen gewonnen.

Die Gemeinde besitzt 219 Morgen Waldungen, deren jährlicher Ertrag verkauft und der Erlös zu Gemeindezwecken verwendet wird. Eine Holzgerechtigkeit, nach der jeder Bürger jährlich 3/4 Klafter und 37 St. Wellen Nadelholz erhielt, wurde nebst einer Weidgerechtigkeit im Jahr 1851 abgelöst; für die erhaltene Summe kaufte die Gemeinde etwa 16 Morgen Güter, die sie an die Bürgerschaft in der Art vertheilte, daß jedem Bürger 1/4 Morgen zur unentgeldlichen Benützung überlassen wurde. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tabelle III.

Der Ort theilte die Schicksale Liebenzells, mit welchem er 1603 an Württemberg kam.

Die Nomination und Confirmation des Pfarrers steht der Krone Württemberg zu.


Würzbach,
Gemeinde III. Kl. nebst einer Sägmühle und Naislach, 290 Einw.; Pfarrfilial von Altburg.


Die beiden in eine Gemeinde vereinigten Orte haben eine gemeinschaftliche, übrigens sehr ausgedehnte und meist bewaldete Markung.

Würzbach ist auf der Hochfläche zwischen der Enz und der Nagold, und im engeren Sinn zwischen der kleinen Enz und der

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_361.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)