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10, 339). Gegenwärtig werden in ihr noch Leichenpredigten gehalten.

Um dieselbe liegt der ummauerte Begräbnißplatz, an dessen östlicher Mauer eine rundbogige Nische mit einem Altar angebracht ist.

Im Jahr 1075 kommen die Güter ad s. Candidum unter denen vor, welche dem Kloster Hirschau zurückgegeben wurden (Wirt. Urk.-Buch 1, 279). Ein Cunradus Libymondus sacerdos plebanus ad s. Candidum wird unter dem 28. Febr 1363 erwähnt. Crusius Annal. Suev. 3, 272. Um 1600 bestunden neben der Kirche nur zwei Häuser.


Speßhardt,
Gemeinde III. Kl. mit 378 Einw. a. Speßhardt, Weiler, Filial von Zavelstein, 107 Einw. b. Alzenberg, Weiler, 245 Ein., worunter 1 Katholik. c. Oberried, Weiler, 26 Einw.; beide letzteren Filialien von Altburg.


Der Weiler Speßhardt, dessen Name wohl ursprünglich Spehtezhard, d. h. Spechtswald, lautete, ist 3/4 Stunden westlich von der Oberamtsstadt entfernt und besteht aus mehreren freundlichen Häusergruppen, die weitläufig vertheilt zu beiden Seiten eines auf der Hochebene zwischen Enz und Nagold leicht eingefurchten, von einem durchfließenden Bach bewässerten Wiesenthälchens liegen.

Die meist ansehnlichen Baurenwohnungen verrathen den Wohlstand ihrer Besitzer, deren Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestehen; die Vermöglicheren besitzen auch eigene Waldungen, und der wohlhabendste Bürger hat neben 40 Mrg. Felder 30 Mrg. Waldungen, während der gewöhnliche Grundbesitz in 15–20 Morg. Feldern besteht.

Vortreffliches Trinkwasser ist im Überfluß vorhanden, von dem in trockenen Jahrgängen auch einige wasserarme Nachbarorte sich versehen.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind denen in Altburg und Weltenschwann gleich.

Der verhältnißmäßig gute Viehstand wird durch einen Farren, welchen die begüterten Einwohner, eigentlich Bauren, abwechslungsweise halten, nachgezüchtet.

Die Gemeinde besitzt etwa 100 Mrg. Waldungen, deren jährlicher Ertrag zu Gemeindezwecken verwendet wird. Der nöthige Gemeindeschaden wird unter den 7 Bauren, welche noch geschlossene Güter haben, umgelegt. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_328.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)