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Über die Markung zieht von Weil d. Stadt herkommend ein alter Heerweg durch das Immenthal auf die alte Landstraße von Ostelsheim nach Alt-Hengstett.

In dem 1/2 Stunde westlich von Simmozheim gelegenen Gemeindewald „großer Stall“ befinden sich 7 sehr gut erhaltene Grabhügel.

Die ältesten bekannten Schreibweisen des Namens, welcher von dem Mannsnamen Simont = Sigimont (Förstemann Altdeutsches Namenbuch 1, 1096) abzuleiten ist, sind: Simontesheim (Craphto de Simontesheim Zeuge Markgraf Rudolphs von Baden † 1288, Bader Rudolph 32), Simotesheim (1275), Simortzhain (1277).

Der Ort kam von den Grafen von Calw an die Nebenlinie Vaihingen, von welcher ihn die Herren von Kröwelsau mit Vogtei, Gülten, Bann und Forst zu Lehen trugen, wie dann später von Württemberg. Von ihnen kaufte Hans Spenlin „die 3 Theile des Dorfes zu Simmozheim“ und wurde 1359 damit belehnt, ebenso 1364 seine Söhne Hans und Günther. Agnes Spenlin brachte diese Güter ihrem Gatten, Ulrich Ungelter, Bürger in Ulm, zu und dieser verkaufte 1431 für 1555 fl. an das Kloster Herrenalb 3/4 des Dorfes und der Mark Simmozheim nebst einem Hof in Merklingen; Württemberg aber eignete alles den 25. Juni 1431 dem Kloster (Steinhofer Wirt. Chr. 2, 757). Das letzte Viertel erwarb das Kloster Herrenalb 1442 von Ulrich von Kröwelsau und Graf Ludwig von Württemberg eignete es ihm 1443 (Steinhofer 2, 852).

Das Kloster Hirschau besaß in Simmozheim einen Hof, das Raithlehen genannt, den es 1461 für 3 Pfund Heller und 14 Malter Frucht jährlich verlieh.

Adelheid von Howenstein, Gattin Konrads des Waldvogts von Waldeck, verschaffte den 31. Mai 1324 dem Kloster Reuthin einen Hof zu Simmozheim zu ihrem Jahrestag.

Was die hiesige Kirche betrifft, so kommt der älteste bekannte Leutpriester Heinrich im Jahr 1275 vor (Heinricus plebanus in Simotesheim Mone Zeitschrift 1, 488, vgl. eb. 3, 325). Es bestund hier neben seinem Amt noch eine Frühmesserei (Würdtwein Subs. 10, 340).

Kirchensatz, Frohnhof und Zehnten trugen die Herren von Kröwelsau von den Grafen von Vaihingen, dann von Württemberg zu Lehen. Pfaff Heinrich Kirchherr in Simmozheim bekannte den 29. Juni 1344, daß von Alters her und seit ihm Ulrich von Kröwelsau die Kirche lieh, der Zehnte an Frucht, Heu, Öhmd, Wicken,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_323.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)