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der Stadt eidlich bezeugten. daß sie dieses Besteurungsrecht schon zu den Zeiten des Pfalzgrafen Otto gehabt hätten, wurden die Kläger abgewiesen (Reyscher 566).

Eine Badstube, Brodlaube und Metzig zu Bulach kommen schon 1359 vor, wo Anna von Brauneck, die Gattin des Grafen Burkhard von Hohenberg, dem Kl. Reuthin 3 Pfd. Heller Einkünfte daraus schenkte. Nach einem Beschluß des Vogts und Gerichts in Bulach vom J. 1491 mußte jeder Bäcker, der Brod backte, jährlich 4 Pfd. Heller zahlen und nach dem Lagerbuch von 1524 bezog die Herrschaft alle Jahr an Martini von jeder Bank der Metzger und Bäcker einige Schilling Bankzins und von den Bäckern überdieß 1 Pfd. Heller Backstubenzins (Reyscher 571).

Bulach war ursprünglich mit mehreren andern Kirchen Filial von Effringen. Den 3. Mai 1277 und 1. Aug. 1281 kommt vor als Zeuge Hermann der Vicepleban in Bulach (zugleich mit ihm Conradus et Nicolaus sacerdotes in B.).

Besitzer der Mutterkirche und der reichen Zugehörungen war aber das Benediktinerkloster Stein am Rhein, welches ursprünglich auf Hohentwiel gegründet war und wahrscheinlich aus den Mitteln oder durch Veranstaltung des Stifters Herzog Burkhard II. von Alemannien † 973 und seiner Gemahlin der berühmten Hedwig † 994, jedenfalls vor 1005 (Wirt. Urk.-Buch 1, 241) mit dem Besitz in und um Effringen bewidemt war; von diesem Kloster Stein erkaufte Konrad Grüggler in Bulach den 20. Juni 1379 für 645 Pfund Heller den Meierhof in Effringen mit dem Patronatsrecht über die dortige Kirche und deren Tochterkirche Bulach, an welcher bereits 1366 ein Rudolf Grückler als rector ecclesiae vorkommt. Dieß ist die Entstehung der sehr reichen Grückler’schen Erbpfarrei (Cleß 2 b, 475 und 384). Nach einer Reihenfolge mehrerer Kirchherren aus dieser Familie erhielt Bernhard Grückler im J. 1466 von P. Paul II. das auf dem Meierhof zu Effringen ruhende Präsentationsrecht bestätigt. Die Kirchherren aus der Grückler’schen Familie, welche die Pfarrei Bulach und Effringen häufig selbst versahen, gaben ihren Pfarrangehörigen bald Veranlassung zur Unzufriedenheit, da sie ihren Sitz in Wildberg nahmen und von da aus ihre Kirche saumselig versahen. Auf Klagen hierüber entschieden der Johanniter Comthur zu Räxingen, der Vogt von Wildberg, der Decan zu Herrenberg u. m. a. am 2. Febr. 1423: Pfaff Konrad Grückler, Kirchherr zu Bulach, möge noch bis Sommerjohannis 1424 in Wildberg sitzen. Wohne er aber hier oder in Effringen, an welchem letzteren Orte er einen beständigen Sitz haben könne, so solle er in Bulach einen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_290.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)