Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hat; der Besitzer desselben betreibt eine Kaffeewirthschaft, die von den Badegästen gerne besucht wird.

Kupferhammer, zunächst bei dem oberen Bad gelegen, im Besitz von Zahn und Comp. in Stuttgart und von diesen 1817 erbaut, und

Maisenbacher Sägmühle, 1/4 Stunde südlich vom Mutterort an der Straße von Calw nach Liebenzell zunächst der Einmündung des Kollbachs in die Nagold gelegen.


Martinsmoos,
Gemeinde III. Kl., Dorf mit 336 evang. Einw. – Pfarrfilial von Zwerenberg.


An der Vicinalstraße von Wildberg nach Zwerenberg liegt auf der Hochfläche unfern der rechten Thalgehänge gegen die obere Teinach, 3 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt und 3/4 Stunden östlich von dem Mutterort, das hinter Obstbäumen versteckte Dorf, dessen zum Theil ansehnliche Gebäude theils auf die Anhöhe, theils an einem sanft gegen Norden geneigten, wiesenreichen Abhang weitläufig hingebaut sind. Durch eine weitere Vicinalstraße ist der Ort mit Ober-Haugstett verbunden. Die aus Holz erbauten, meist mit steinernen Unterstöcken versehenen Gebäude sind durchgängig mit Ziegelplatten gedeckt und theilweise noch mit Brettern verschlagen.

Die Kirche, welche die Gemeindepflege unterhält, ist stylwidrig verändert, namentlich gleicht die westliche Giebelseite mehr einem Bauernhaus als einer Kirche. Der viereckige, massive, mit einem Satteldach gedeckte Thurm ist sehr alt und trägt noch entschiedene Spuren des Übergangsstyls; auf demselben hängen 2 Glocken, von denen die eine die vier Evangelistennamen in verkehrten, uralten Majuskeln als Umschrift trägt, die andere wurde von Heinrich Kurtz in Stuttgart 1856 gegossen. Das Innere der Kirche hat außer einem alten, gut in Holz ausgeführten Christusbilde nichts Bemerkenswerthes; von dem Langhaus führt ein runder Triumphbogen in dem unteren Theil des Thurms, welcher die Stelle des Chors vertritt und mit einem Tonnengewölbe gedeckt ist. In demselben steht ein sehr alter, achteckiger, steinerner Tauftisch.

Begräbnißplatz ist keiner vorhanden; die Verstorbenen werden in Zwerenberg beerdigt.

Beinahe in der Mitte des Orts steht das im Jahr 1842 mit einem Aufwand von 5000 fl. neu erbaute Schulhaus, welches ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und Gelaß für den Gemeinderath enthält.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)