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24–30 Centner Futter und ihre Preise bewegen sich von 100–400 fl. per Morgen.

Die Obstzucht ist unbedeutend und beschränkt sich nur auf Sorten, die ein rauheres Klima ertragen können.

Die ziemlich ausgedehnte Viehzucht beschäftigt sich mit einem mittleren zum Theil kleinen Landschlag, während Stiere und Ochsen theils zur Mastung, theils zum Zug von auswärts gekauft und gemästet wieder verkauft werden. Das Vieh wird den Sommer über noch auf die Weide getrieben, indem die Futterkräuter nicht gedeihen wollen.

Die Gemeinde ist im Besitz von 470 Morg. Waldungen, welche jährlich 193 Klafter und 4000–5000 St. Wellen ertragen; hievon werden 86 Klafter als Bürgergaben ausgetheilt und der Rest kommt zum Verkauf, was der Gemeindekasse eine jährliche Einnahme von 1000–1200 fl. sichert.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege siehe Tabelle III.

Nach der Volkssage soll früher in der Nähe von Agenbach eine Stadt gestanden sein, von der man Kellergewölbe im Walde treffe; ohne Zweifel stand hier eine Begharden-Wohnung.

Der mit der Gemeinde verbundene, nur 1/8 Stunde westlich gelegene Weiler Oberweiler, lagert sich etwas weitläufig gebaut an der Vicinalstraße von Simmersfeld nach Ober-Reichenbach. Vor 1842 war er der Gemeinde Hornberg zugetheilt. Derselbe hat im Allgemeinen gleiche Verhältnisse wie Aichhalden, wohin auch die Kinder in die Schule gehen.

Wegen der hohen freien Lage hat der Weiler keine laufende Brunnen und erhält sein Trinkwasser aus 13 Pumpbrunnen, die jedoch in trockenen Jahrgängen versiegen, so daß nicht selten Wassermangel entsteht.

Die Vermögensumstände der Einwohner sind etwas geringer, als in Aichhalden und der reichste Bauer besitzt hier 35 Morg. Felder und 60 Morg. Wald, der Mittelmann 18 Morg. Felder und 20 Morg. Wald und die minder bemittelte Klasse 3 Morg. Felder und 11/2 Morg. Wald. Mehrere Personen müssen von Seiten der Gemeinde unterstützt werden. Die Güter sind hier nicht geschlossen, bilden jedoch ziemlich große Parzellen. Der Ertrag der Felder ist um etwa 10 % geringer, als in Aichhalden und die Preise der Äcker bewegen sich von 20–60 fl. per Morgen.

Die Obstzucht ist ganz gering und die Versuche sie zu heben waren in Folge des rauhen Klimas und des naßkalten Bodens ohne Erfolg.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_182.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)