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b) Es besteht hier ein Privatverein, um Kranke aus der ärmeren und unbemittelten Klasse mit Speise zu versorgen.

c) Im Laufe des Winters wird theils von Privatbeiträgen theils aus öffentlichen Mitteln Holz an Arme theils unentgeldlich theils im herabgesetzten Preise abgegeben an besonders hiezu bestimmten Tagen.

d) Die tägliche Verabreichung von Speise unentgeldlich oder im herabgesetzten Preise an Arme, so wie Vertheilung von Brod an Arme und Kinder ist nur in den Theurungsjahren eingeführt worden und hat indessen aufgehört.

Für literarische und gesellige Unterhaltung bestehen hier mehrere Gesellschaften, und zwar

a) unter dem Titel „Abendgesellschaft“ eine im J. 1798 gegründete Gesellschaft, welche in einem gemietheten Lokale gesellige und literarische Zwecke verfolgt und ihr Lokal auch andern Zwecken freundlich einräumt. In dem Lokale ist ein Billard aufgestellt, es werden Bälle, Concerte etc. daselbst gehalten. Die besseren Zeitschriften, politische Blätter, belletristische Schriften etc., stehen den Mitgliedern zur Verfügung.

Die Gesellschaft besteht derzeit aus 30 Mitgliedern.

b) Die „Bürgergesellschaft“ wurde im Okt. 1855 von einer Anzahl jüngerer Bürger gegründet und hat sich seither hauptsächlich aus dem mittlern Bürgerstande rekrutirt, und zählt gegenwärtig 69 Mitglieder.

Der Zweck der Gesellschaft ist gegenseitige Belehrung und Unterhaltung und wird zu erreichen gesucht durch regelmäßige wöchentliche Zusammenkünfte. Im Lesezimmer ist eine Auswahl von politischen, belehrenden und unterhaltenden Zeitschriften aufgelegt, die später theilweise in Cirkulation gesetzt werden. Es wird eine Bibliothek gegründet, aus der jeden Samstag Abend Bücher an die Mitglieder ausgeliehen werden, in welche neben den besseren Erzeugnissen der belletristischen Literatur auch wissenschaftliche Werke aufgenommen werden. Es finden periodisch wiederkehrende, gesellige, hauptsächlich musikalische oder Tanzunterhaltungen statt.

c) Der „Liederkranz“ ergeht sich hauptsächlich in Gesangproductionen.

d) Gleichen Zweck verfolgt die Gesellschaft „Frohsinn“, wie die

e) „Concordia“, die übrigens auch andern geselligen Zwecken, Tanzunterhaltungen etc. dient und Zeitschriften hält.

Die Stadt hat das Recht, alljährlich 5 Flachs-, Vieh- und

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)