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(Fautsperg) mit Neuweiler, Hofstett, Aichhalden, Fautsperg, Aichelberg, Hünerberg, Wenden (letzteres jetzt im O.A. Nagold), endlich aus dem obern Amt oder der halben ehemaligen Herrschaft Hornberg mit Hornberg, Zwerenberg und Oberweiler. Die oben I, 5. angeführten Zutheilungen zu den verschiedenen Ämtern überhaupt datiren sich, soweit sie nicht älter sind, bereits bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts hinauf.

Mit diesen Zutheilungen gingen bis zum Jahr 1806 keine Veränderungen vor, als daß der 1759 erworbene Antheil an Altburg und Weltenschwann zum Oberamt Calw kam. Als besondere Stäbe dieses Oberamts bestunden der Altburger, Speßhardter, Neuweiler, Zwerenberger; als besonderes Amt das Zavelsteiner, dessen Oberamtmann jedoch der Oberamtmann in Calw und dessen Amtsschreiber der Stadtschreiber zu Calw war. Zu letzterem Amt gehörte der Sommenhardter Stab (mit Sommenhardt, Lützenhard, Kentheim und einem Theil von Speßhard). Eine ausscheidende Bezeichnung im Calwer Amt war – gegenüber den Waldorten – der Name Gauorte für Dachtel, Deckenpfronn und Möttlingen. (Diese drei Orte nebst Calw bildeten in früherer Zeit „das untere Calwer Amt“.)

Bei der Organisation den 20. Dez. 1806 und 25. April 1807 wurde ein eigener Kreis Calw errichtet, dessen Kreishauptmann seinen Sitz im ehemaligen Oberamteigebäude zu Hirschau hatte; das Klosteramt Hirschau wurde aufgelöst, von seinen Ortschaften kam Friolsheim zum O.A. Leonberg, Schaffhausen zum O.A. Böblingen, die übrigen zum O.A. Calw. Letzteres erhielt zugetheilt das O.A. Liebenzell[1], ferner am 26. April 1808 Alt- und Neuhengstett, Gechingen und Simmozheim von dem, damals bald nach seiner Errichtung wieder aufgelösten O.A. Weil, trat dagegen ab Agenbach, Breitenberg, Martinsmoos, Ober-Kollwangen, den Hornberger und Neuweiler Stab an das O.A. Altensteig. Als dieses Oberamt 1810 aufgelöst wurde, kamen nicht nur diese Orte (mit Ausnahme Wendens), sondern auch Ettmannsweiler, Fünfbronn, Mittel- und Ober-Enzthal und Simmersfeld zum O.A. Calw und


  1. Hiezu gehörten die Pfarrdörfer Unter-Reichenbach und Schömberg, die Dörfer Ober- und Unter-Lengenhardt, Unter-Haugstett, Beinberg, Monakam, Maisenbach, Dennjächt, Ernstmühl (rechts der Nagold), Igelsloch, Schwarzenberg und Bieselsberg, die Weiler Unter-Kollbach, Zainen, Thann und die Thannmühle. Der jeweilige Oberamtmann war zugleich Keller, geistlicher Verwalter, Oberumgelder, Haupt-Wasser- und Landzoller; der letzte wurde im J. 1807 versetzt.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_119.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)