Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verschwägerte Familie Walther übergegangen ist. Den Namen trägt der Hof von dem ihn überragenden Zeilberg, auf welchem sich übrigens keine Spuren von Ruinen oder Gräben einer alten, hier gestandenen Burg finden. (Zeil selbst bedeutet Hecke.)

Gefällberechtigt waren bei Vollziehung der Ablösungsgesetze vom Jahre 1848/49 a) das Kameralamt, b) die Herrschaft Löwenstein, c) Freiherr von Weiler.

Willsbach war vor der Reformation Filial von Sülzbach (s. Sülzbach). Eine eigene Pfarrei wurde hier erst kurz nach der Reformation, resp. dem sogenannten Interim, im Jahr 1571 errichtet. Der Zeilhof gehörte – nach den Kirchenbüchern – noch vor den Zeiten der Reformation zur Filialgemeinde, später zur neuerrichteten eigenen Parochie Willsbach.

Die älteste Schreibung des Ortsnamens ist Wilersbach 1254 (Besold Virg. 430), Willerspach 1274 (Acta Theod. Pal. 1, 354), Wilrispach 1282 (St.-A. Kloster Lichtenstern), Wylrespach 1292, Wilrspach 1330.

Der Ort gehörte den Grafen von Löwenstein, unter denen Graf Nicolaus 1330 von Konrad von Heinrieth noch ein Gut hinzukaufte (Acta Theod. Pal. 1, 358).

Vom hiesigen Ortsadel kommen vor Ulrich und Konrad als Zeugen in einer Urkunde von 1292 (Mone Zeitschr. 5, 205). Auch wird hieher gezogen eine Calwer Gräfin Cuniza aus der Zeit um 1100, welche der Hirschauer Codex (55 b) als de Wirspach geborne bezeichnet.

Von benachbarten Klöstern waren allhier begütert Lichtenstern (1254. 1274), Gnadenthal, Schönthal.

1425 vertragen Wilhelm von Dottenheim, Amtmann zu Krautheim, und Wilhelm von Wunnenstein den Grafen Heinrich von Löwenstein und die armen Leute zu Willersbach mit Abt und Convent Schönthal dahin, daß Letztere den dritten Theil des großen und kleinen Zehnten haben und genießen sollen, mit der Bedingung, daß sie den armen Leuten zu Willersbach jede Woche zwei Messen in der Ortskapelle lesen lassen. Sollte das drei Monate lang nicht geschehen, so soll der dritte Theil des Zehnten zu Willersbach verfallen seyn dem heil. Georgen ohne allen Prozeß und Widerrede. Dagegen haben die von Schönthal weder Farren noch Eber in Willersbach zu halten, sondern die armen Leute daselbst mögen ihre Kühe und Schweine nur nach Sülzbach bringen, wo sie Beides finden werden (Schönhuth. Chron. des Kl. Schönthal p. 119).

Mit Löwenstein kam Willsbach 1441 an Kurpfalz. Als sodann

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_398.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)