Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aufnahme 508 Bastard-, worunter 150 Mutterschafe, welche zur Hälfte im Frühjahr abziehen müssen und nach der Erndte wiederkehren. Der Pacht trägt der Gemeinde jährlich 200 fl. und die Pförchnutzung etwa 350 fl. ein. Wolle und Vieh wird auf den Märkten von Heilbronn abgesetzt.

Der der Gemeinde gehörige kleine Steinbruch liegt im Zeilreinwalde, liefert geringe Sandsteine zum Bauen, ohne der Gemeinde einen Ertrag zu gewähren.

Auch die kleine Mergelgrube erträgt ganz Unbedeutendes.

Pferdezucht wird eigentlich nicht getrieben. Doch waren bei der jüngsten Aufnahme unter 22 Pferden 3 Stuten und 1 Fohlen vorhanden.

Sehr bedeutend ist die Rindviehzucht; nach Unterheinrieth der Zahl nach die bedeutendste in dieser Gegend. Man fand bei der letzten Aufnahme im Ganzen 523 Stücke, worunter 3 Farren, 70 Ochsen und Stiere über 2 Jahren, 269 Kühe, 172 Stück Schmalvieh, 9 Kälber. Vorherrschend ist der Neckarschlag, welcher durch 3 Farren von der Landrace nachgezüchtet wird. Die Farren hält ein Ortsbürger im Namen der Gemeinde gegen den Genuß von gegen 14 Morgen Gütern. Viehmastung kommt vor mit Absatz an Metzger. Lebhafter Handel mit Vieh, besonders Ochsen, Kühen und Schmalvieh wird auf den Viehmärkten von Heilbronn und von den Nachbarorten Eschenau und Eberstadt getrieben.

Auch die Schweinszucht ist bedeutender, als fast in der ganzen Umgegend und sogar als im ganzen übrigen Oberamtsbezirk. Man fand hier bei der neuesten Aufnahme 220 Stücke, worunter 1 Eber, 4 Mutter-, 73 Mast- und 142 Milchschweine und Läufer. Außer den im Orte Gezogenen werden noch viele von Außen her eingeführt. Und neben den in’s Haus Geschlachteten wird noch ein lebhafter Handel mit gemästeten nach Außen getrieben, besonders nach der Nachbarstadt Heilbronn.

Ziegen waren bei der jüngsten Zählung nur 13 im Orte vorhanden.

Auch die Bienenzucht ist nicht ohne Belang und wird von Einzelnen nach besserer Weise getrieben. Es fanden sich bei der neuesten Aufnahme 61 Stöcke im Orte.

Geflügel (besonders wegen des Wasserreichthums Gänse und Enten) wird viel gezogen und der Handel damit, so wie mit Eiern, ist bei der Nähe der Wochenmärkte von Heilbronn nicht ohne Belang.

Die Umlage von Gemeindeschaden beträgt ca. 1500 fl.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_396.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)