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und 190 Morgen gemischte Waldung, 26 Morgen Weiden, 14 Mrg. Öden, 1 kleinen Steinbruch und eine Mergelgrube.

Davon gehören dem Staate: 5 Morgen Wiesen (verpachtet); der Löwenstein’schen Grundherrschaft: 46 Morgen Äcker (zum Breitenauer Hof gehörig); der Gemeinde: 1 Morgen Land, 43 Morgen Äcker (verpachtet oder zum Theil dem Farrenhalter, s. unten), 2 Morgen Weinberge, 11 Morgen Wiesen, 601 Morgen Laub-, 8 Morgen Nadel- und 187 Morgen gemischte Waldungen, 23 Morgen Weiden, 1/2 Morgen Öde, ein Steinbruch und eine Mergelgrube; der Stiftung (von der Herrmann’schen Stiftung) gegen 7 Morgen Äcker, 1/2 Morgen Weinberg, 3 Morgen Wiesen (verpachtet).

Haupterwerbsquellen sind Ackerbau, Weinbau und Viehzucht. Die für die nöthigsten örtlichen Bedürfnisse arbeitenden Handwerker haben meist daneben auch Feldgüter. Im Orte befinden sich 4 Schild- und 3 Gassenwirthschaften, 7 Kaufläden und 1 Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang.

Die Landwirthschaft wird auf dem ausgedehnten, über die Hälfte der Markung ausmachenden Ackerfelde mit Umsicht und Fleiß getrieben. Verbesserte Ackergeräthschaften, wie der Brabanter Pflug, die eiserne Egge, die Walze, haben immer mehr Eingang gefunden. Das einfache Joch hat das lästige Doppeljoch verdrängt. Auf zweckmäßige Anlegung der Düngerstätten und Sammlung der Gülle wird von sehr Vielen Bedacht genommen. Daneben kommt der Pförch und besonders bei Futterkräutern Gyps, auch Asche und Compost in Anwendung.

An Getreidefrüchten wird vornehmlich Dinkel, Gerste, wenig Roggen (nur wegen des Strohs), Weizen, Einkorn und Haber gebaut; in der fast ganz angeblümten Brache, und auf den willkührlich gebauten Äckern neben dem Getreide pflanzt man Kartoffeln, Futterkräuter, wie dreiblättrigen und ewigen Klee (Luzerne), wenig Esper, Angersen, neuerer Zeit auch Zuckerrüben für die Heilbronner Fabrik und zum Füttern, wenig Wicken, Erbsen, Welschkorn; Kraut und Hanf mehr in Ländern.

Bei einer Aussaat von 7 Simri Dinkel, 3–4 Simri Gerste, 3 Simri Roggen, 3–4 Simri Haber schätzt man den durchschnittlichen Ertrag eines Morgens auf 6–8 Scheffel Dinkel, 4–5 Scheffel Gerste, 4–5 Scheffel Roggen, 7–8 Scheffel Haber. Die besten Äcker liegen in der Nähe des Orts und werden pr. Morgen mit 600 fl., die mittleren mit 400 fl., die geringsten mit 200 fl. bezahlt. Absatz von Getreidefrüchten über den eigene Bedarf geht auf die

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_394.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)