Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Pferdezucht wird nicht getrieben. Doch waren bei der jüngsten Aufnahme unter 10 vorhandenen Pferden zwei Hengste und zwei Stuten.

Belangreicher ist die Rindviehzucht. Man fand bei der letzten Zählung im Ganzen 157 Stücke, worunter 2 Farren, 13 Ochsen und Stiere über 2 Jahre, 85 Kühe, 13 Stück Schmalvieh, 4 Kälber. Vorherrschend ist hier der sogenannte Neckarschlag. Die Haltung der (Land-) Farren zur Nachzucht besorgt ein Ortsbürger gegen eine Entschädigung von 100 fl. aus der Gemeindekasse und Nutznießung von 4 Mrg. Äckern und 3 Mrg. Wiesen. Viehmastung findet nicht statt, aber einiger Viehhandel auf den benachbarten Märkten mit Kühen und Schmalvieh.

Schweinszucht ist unbedeutend. Es waren bei der jüngsten Aufnahme im Ganzen 54 Stücke vorhanden, worunter nur 1 Mutter-, 26 Mast- und 27 Milchschweine und Läufer. Was für den eigenen Bedarf und für den Verkauf gemästet wird, muß meist von Auswärts bezogen werden.

Ziegen, von den Ärmeren der Milch wegen gehalten, waren bei der neuesten Zählung 26 im Orte.

Bienenzucht wurde von dem jetzt abgegangenen Schulmeister Wurst in möglicher Ausdehnung und nach rationeller Dzierzon’scher und Berlep’scher Weise mit d[em] besten Erfolge getrieben und damit den Einwohnern und der Umgegend ein ermunterndes Vorbild gegeben. Man zählte bei der jüngsten Aufnahme 57 Stöcke in dem kleinen Orte.

Geflügel wird ziemlich viel, aber nur für den eigenen Bedarf gehalten.

An Brücken hat die Gemeinde eine steinerne über die Sulm an der Markungsgränze gegen Affaltrach halb mit Affaltrach, eine kleinere steinerne über den mit dem Schlierbach sich vereinigenden Seitenbach vor dem nördlichen Eingange des Dorfes, eine steinerne mitten im Dorf über den Schlierbach und eine steinerne über die Sulm am Dorfe gegen Affaltrach hin zu unterhalten.

Die obengedachte Mühle steht 1/16 Stunde unterhalb des Dorfes an dem mit dem Seitenbach vereinten Schlierbache.

In dem fast 3/4 Stunden von Weiler entfernten, südöstlich oberhalb Eichelberg gelegenen Walde finden sich noch Spuren einer ehemaligen, den Freiherren von Weiler gehörigen Burg (s. Ortsbeschreibung von Eichelberg). Die von Weiler’sche Waldparcelle heißt noch jetzt „im alten Schloß“.

Die Stiftung wurde von den Gutsherren v. Weiler fundirt.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_385.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)