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verschütteten Graben umgebene kleine Anhöhe mit Mauerresten eines abgegangenen Burgstadels (suburbium in der Urk. von 1330 s. unten). Trinkwasser hat der kleine Ort von einem einzigen Privatpumpbrunen. Die übrigen müssen ihr Wasser im Thälchen holen. Ein kleiner Weiher vor dem Orte und im Orte selbst dient für Feuersgefahr.

In einem kleinen, niedrigen, einstockigen Hause an der nordöstlichen Seite des Orts hat der Weiler eine eigene Schule, an welcher auch die zu der Kirchengemeinde Unter-Heinrieth, aber zur politischen Gemeinde Beilstein, Oberamts Marbach gehörigen Filialisten von Farnersberg Theil haben. Dieses Farnersberg, Weiler mit 24 Einw., liegt 3/8 Stunden von Vorhof entfernt durch den Thaleinschnitt des Buchenbachs von ihm geschieden, über die südliche Gränze des Oberamts hinaus auf der jenseitigen Höhe des Buchenbachthales, 3/4 Stunden (geom.) südöstlich vom Mutterorte. Das kleine Schulhaus hat zu ebener Erde auf der einen Seite ein sehr beschränktes niederes Lehrzimmer für dermalen 35 Kinder, auf der andern Seite eine gleich beschränkte Wohnung für den Lehrer. Auf dem First ist ein Thürmchen mit Glocke.

Güter zu Heinrieth erscheinen bereits im 13. Jahrhundert im Besitze des Stiftes Oberstenfeld und des Klosters Lichtenstern und wurden ersterem 1247 von Papst Innocenz IV., letzterem von Papst Alexander IV. 1254 bestätigt. Heinrieth ist der Stammsitz der nach dortiger Burg sich nennenden freien Herren, welche um dieselbe Zeit, wie die Herren von Weinsberg, in der Geschichte auftreten. Der erste, welchen man kennt, Helfricus de Hehenrieth[1] erscheint 1139 als Zeuge bei König Konrad III. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts lebten Hugo, Gerung und Rudolf, drei Gebrüder von Heinrieth, auch Rüdiger von Heinrieth (Cod. Hirs. 49). Gerung von Heinrieth ist Zeuge Kaiser Friedrichs I. in den Jahren 1181, 1186 und Kaiser Heinrichs VI. in den Jahren 1190, 1192. Im Jahr 1182 und im 13. Jahrhundert blühten nach einander mehrere Konrade; am 24. April 1295 stellten die Gebrüder Friedrich, Konrad und Walther dem Stift Wimpfen eine Urkunde aus: im Anfange des 14. lebten Friedrich, Konrad und Engelhardt. Ritter Friedrich von Heinrieth wurde am 17. Juli 1305 von König Albrecht zum Burgmann in Wimpfen angenommen. Im Jahr 1323 schenkte


  1. Sonstige alte Schreibweisen sind: Henrid 1181, Hahenriet 1182, (Wirt. Urk.-Buch 215. 221), Hehenried 1192, spätere sind Hechenriet (1327), Hohenriet (z. B. 1305 17. Juli, Urkunde König Albrechts 1330, Sattler Grafen 1. Beil. Nr. 92).
Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_369.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)