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1857 44 fl., 1858 28 fl. Der Verkauf geht in die Umgegend des Burgfriedens und ins Hohenloh’sche.

Die Obstzucht ist an den südlichen und östlichen Abhängen, die eine geschützte Lage haben, bedeutend und gewährt in günstigen Jahren einen schönen Ertrag. Es kommen nicht nur die gewöhnlichen Mostsorten, sondern auch edlere vor, besonders auch viel Steinobst. Für Jungstämme ist in neuerer Zeit eine kleine Schulbaumschule angelegt worden. Auch in den Weinbergen werden sie gezogen.

Der ziemlich beträchtliche Rindviehstand besteht aus dem sogenannten Neckar- und Limpurgerschlag, der durch 2 Farren gezüchtet wird. Es waren bei der neuesten Aufnahme vorhanden 304 Stücke, worunter 26 Ochsen und Stiere, 145 Kühe, 131 Stücke Schmalvieh. Zur Hebung der durch die letzten Nothzeiten herabgekommenen Viehzucht wurde 1854 mit Hülfe der Centralstelle eine Viehleihkasse gegründet, welche am letzten Januar 18 Kühe ausgestellt hatte. Die Haltung der 2 Farren besorgt ein Ortsbürger, wofür er von der Gemeinde erhält 40 fl. und die Nutznießung von 5 Morgen Gütern.

Pferde waren am Anfang dieses Jahres nur 4 in der ganzen Gemeinde vorhanden.

Auf der Markung laufen 130 Stücke Landschafe, worunter 109 Mutterschafe, die ein Pachtschäfer hält, welcher ein jährliches Bestandgeld von 135 fl. der Gemeinde entrichtet; aus dem Pförch erlöst die Gemeinde ca. 150 fl.

An Schweinen zählte man neuestens 49 Mastschweine, 23 Läufer und Milchschweine, zusammen 72 Stücke. Was nicht in das Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz an Metzger der Umgegend.

Ziegen werden von den Ärmeren der Milch wegen gehalten. Es wurden neuestens deren 18 gezählt.

Die Bienenzucht ist nicht unbedeutend und wird neuerdings auch nach besserer Weise getrieben. Es fanden sich zu Anfang dieses Jahres 60 Stöcke vor.

Auch die Gefügelzucht, besonders an Gänsen und Enten wegen der Bäche, kommt mehr in Betracht und bildet für Einzelne eine kleine Erwerbsquelle durch den Handel damit.

2) Herrenhölzle, Weiler mit 31 Einwohnern, liegt eine kleine Viertelstunde südwestlich vom Mutterorte, auf der Höhe eines gegen das Brettachthal vorspringenden waldigten Berges, hoch über dem Thaleinschnitte des Bernbachs.

Wenige, nicht unansehnliche Wohn- und Ökonomiegebäude, vom

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_358.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)