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Schwabbach gehörte zur Herrschaft Weinsberg, deren Schicksale bezüglich der Oberherrn es theilte.

Zwei Huben bei „Suabbach“ erhielt im Jahr 1037 das Chorherrnstift Öhringen von dessen Gründer, dem Bischof Gebhard und dessen Verwandten (s. wirt. Urk.-Buch 1, 264). Den Besitz eines hiesigen Hofes bestätigte im Jahr 1254 Papst Alexander IV. dem Kloster Lichtenstern (Besold Virg. 430). Im Jahr 1328 erwarben sich auch die Grafen von Hohenlohe hier Güter; nach dem Landbuche von 1623 hatten sie hier eine Kelter gemeinschaftlich mit dem Kloster Lichtenstern. Der Aufruhr des armen Konrad verbreitete sich im Jahr 1514 vom Remsthal auch in diese Gegend und zu Schwabbach versammelten sich die Unzufriedenen des Bezirks, wählten die Vermöglichsten zu Hauptleuten und zwangen sie, mit ihnen zu ziehen, als sie, bei 500 Mann stark, gegen alle Abmahnungen des Amtmanns Sebastian Breuning zu Weinsberg, mit Trommeln, Pfeifen und fliegenden Fähnlein nach Affaltrach vorrückten. Die Sache wurde durch einen Zuzug des Bischofs von Würzburg verhindert. Aber im Jahr 1525, wo das Herzogthum unter östreichische Herrschaft gekommen war, und der helle Haufen der Bauern vom Odenwald durchs Hohenlohische heranzog, vereinigten sich auch viele von Schwabbach mit ihm, und Dionysius Schmid von Schwabbach war Einer der Führer, der bei der Erstürmung von Weinsberg von der eroberten Burg her zuerst durch ein aufgesprengtes Pförtlein bei der Kirche eindrang, für 50 fl. Ringe und Kleinodien, die er auf der Burg erbeutet, nachher an einen Nürnberger Goldschmied verkaufte und von dem noch eine Urgicht in den Akten dieses traurigen Krieges vorhanden ist. Dionysius Schmid erscheint noch später im Rathe der Siebener bei den Verhandlungen mit Götz von Berlichingen. Harte Strafen trafen auch die Schwabbacher Theilnehmer. Dionysius Schmid, der alte Schultheiß zu Schwabbach, wurde allein mit 1018 fl. belegt, welche dem unmündigen Grafen von Helfenstein zu gut kommen sollten. – 1701 tauschte Herzog Eberhard Ludwig von Hohenlohe-Pfedelbach dessen Güter und Rechte ein.

Schwabbach, ursprünglich Filial von Waldbach, hatte erst nur eine Kapelle, dem Kloster Lichtenstern gehörig. Im Jahr 1367 entsagte zu Gunsten der dortigen Äbtissin der Edelknecht Engelhard von Maienfels allen seinen Ansprüchen und Rechten daran (Mone Zeitschrift 11, 348). Mit Einwilligung genannten Klosters, als Collator’s und Patron’s der Mutterkirche Waldbach, trennte sich Schwabbach im Jahr 1481 von dieser und erhob sich zur besonderen Pfarrei (ebendas. 11, 361). Der hiesige Pfarrer hat in Rappach, sonst Filial

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_333.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)