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vorkommt, so möchte nicht zu entscheiden seyn, ob dieses Steinsfurt ein abgegangener Ort, oder ein Theil von Rappach bei einer Furth über die Bäche war. Das Feld dabei heißt noch heutiges Tages Steinsfeld und liegt oberhalb des Schwabbächles. Aus dem obigen Namen „Heerprücklen“ und wiederholt Fol. 420: „1 Tagwerk Wiesen bei der Hörpruck“ schließt v. Gock, S. 189, daß die von Böckingen nach Öhringen an den römischen Gränzwall führende römische Seitenstraße über Willsbach (wo mehreremal ein „Heerweg“ vorkommt), und über dieses Hörprücklen sich gezogen habe. Das Vicinalsträßchen von Rappach nach Bretzfeld führt über das noch jetzt sogenannte Heerbrücklein und an diesem Sträßchen gegen Schwabbach zu liegen die noch jetzt sogenannten Heeräcker. Von Mauer- und Straßenresten, oder römischen Anticaglien hat sich aber bis jetzt hier nichts auffinden lassen.

Rappach gehörte zur Herrschaft Weinsberg und theilte deren Schicksale. Es bestund hier ein Ortsadel; Glieder desselben hießen Kraft 1215, Heinrich 1219, welche beide Namen auch im 14. Jahrhundert vorkommen, Rugger 1310, Wolfram 1400 (Staatsarchiv, Wibel 4, 26. 109, Act. Theod. Pal. 1, 338). Von seiner Burg, sagt ein Bericht vom 11. Nov. 1535: „In Rappach ist ein wüster Burgstadel mit etlich Geld- und Fruchtgülten. Er gehörte Melchior von Sindringen, dem ihn wegen Straßenraubs Graf Ludwig von Löwenstein nahm und dem Conrad von Helmstädt gab, der ihn als frei eigen an Eberhard von Gemmingen verkaufte.“

Die hiesige Kirche sammt Zugehörungen besaß das Kloster Odenheim und verkaufte sie 1444 an das Stift Öhringen (Wibel 1, 174. 4, 109).

Im Jahr 1556 veräußerte Eberhard von Gemmingen seine hiesigen Güter und Gülten an Herzog Christoph von Württemberg und die Grafen von Hohenlohe vertauschten ihre hiesigen Gefälle und Gülten im Jahr 1701 an Herzog Eberhard Ludwig.

Gefällberechtigt waren bis zu der Ablösung von 1848/49: a) Die Staatsfinanzverwaltung, b) Fürst von Bartenstein, c) die Stiftungspflege Eschenau, d) Freiherr von Gemmingen, e) die Hospitalverwaltung Öhringen, f) die Stiftungspflege Waldbach.


Scheppach,


Gemeinde III. Cl. mit Hohenacker, Haus, und Kriegshölzle, Haus, 594 Einw., worunter 3 nach Affaltrach eingepfarrte Katholiken. Filial der evangel. Pfarrei Waldbach.

Zum Theil längs des linken Ufers der Brettach, welche sich hier mit dem aus der Schlucht des sogenannten Burgfriedens

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_323.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)