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Gehänge des Dimbacher Thälchens und liefern ein Erzeugniß, das bei der amtlichen Classification von 1809 mit dem von Dimbach und Waldbach in Eine Classe, die dritte und niederste gesetzt wurde. Bepflanzt sind sie meist mit Silvanern, Elblingen, auch Schwarzwelschen (schw. Rißling). Die Bauart ist die gewöhnliche und das Beziehen allgemein. Der Ertrag eines Morgens wird in günstigen Jahren auf 2–3 Eimer geschätzt. Die Preise sind gewöhnlich dieselben wie im angränzenden Dimbach. Absatz nach außen ist unbedeutend. Preise eines Morgens zwischen 200 und 400 fl.

Die Obstzucht ist ungefähr der in dem benachbarten Dimbach gleich. Man zählte im Jahr 1854 auf der Markung 800 Kern- und 1500 Steinobstbäume mit einem Ertrag von 3200 und 2250 Sri. Es kommen übrigens mehr Most- als edlere Tafelsorten vor und außer dem für den eigenen Bedarf, besonders den zum Dörren und Brennen verwendeten Zwetschgen, wird wenig nach außen verkauft.

Der kleine, der Gemeinde gehörige Nadelwald von 10 Morg., wozu noch etliche 90 Morg. Laubwald auf Scheppacher Markung kommen, liefert in 27jährigem Umtriebe der Gemeindepflege einen Ertrag von circa 400–450 fl. Daneben erhält jeder Bürger eine kleine Gabe.

Die Weiden und Öden, welche der Gemeinde gehören, werden nebst der Stoppelweide an einen Bestandschäfer verpachtet, welcher 213 Stück Bastardschafe von Jakobi bis Georgii folgenden Jahrs auf der Markung laufen läßt gegen ein Pachtgeld von 120 fl. an die Gemeinde, woneben die der Landwirthschaft zu gut kommende Pförchnutzung der Gemeindekasse jährlich gegen 150 fl. einträgt.

Pferdezucht wird nicht getrieben. Es waren bei der neuesten Aufnahme nur sieben vorhanden.

Die Rindviehzucht ist im Verhältniß nicht so bedeutend wie im benachbarten Dimbach. Man zählte bei der letzten Aufnahme 36 Ochsen und Stiere über zwei Jahre, 103 Kühe, 103 Stück Schmalvieh, 6 Kälber, im Ganzen 250 Stück, worunter zwei Farren, Landrace, welche ein Ortsbürger gegen jährlich 7 fl., nebst 16 Freinächten vom Pförch und Nutznießung von 8 Morg. Äcker und 1 Morg. Wiesen hält. Das Vieh ist größtentheils vom sogen. Neckarschlag. Viehmastung kommt bei Rindern mehr, als bei Ochsen vor. Absatz nach den Nachbarorten. Handel mit Kühen und Schmalvieh ist unbedeutend.

Verhältnißmäßig bedeutender ist hier die Schweinszucht. Es waren bei der letzten Zählung 8 Mutterschweine vorhanden, 38 Mastschweine, 27 Läufer und Milchschweine, im Ganzen 73 Stück. Ferkel

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_321.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)