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1856 verbunden wurde. Ein langes, stattliches, nur minder gut erhaltenes Gebäude, das von jeher Wirthschaftsgerechtigkeit hatte und solche gegenwärtig wieder ausübt. Das Gut wurde ca. 1853 im Gante von einem Haller Bürger erkauft und ist in neuerer Zeit an einen aus Amerika zurückgekommenen Ökonomen übertragen, der jetzt die Landwirthschaft rationell darauf betreibt und das Gut wieder emporgebracht hat. Ca. 120 Morgen Äcker und Wiesen [auf] ergiebigem Boden. Trinkwasser hat es blos von einem Pumpbrunnen.

11) Nüßlenshof mit 18 Einw., liegt in gleicher Linie mit Nr. 10. 1/8 Stunde von ihm entfernt an der Land- und Poststraße, welche sich unweit davon in die nach Örlach und in die nach Löwenstein scheidet. Die Entfernung vom Mutterorte beträgt 1/4 Stunde (geom.). Der Hof gehörte früher, wie Nr. 6. 8. 10 und 13, als altwürttembergisch (Böhringsweilerisch) zur Gemeinde Wüstenroth, hatte aber Kirche und Schule in dem weit näheren Mainhardt, mit welchem es denn auch im Jahr 1856 in politischen Verband kam. Ein stattliches, zweistockiges Gebäude, vor welchem einige alte Nußbäume stehen, die ihm offenbar den Namen gegeben haben. Auf den ebenen Feldern hinter den Höfen Nr. 10 und 11 war das Übungslager des württ. Armee-Corps im Herbst 1857 einige Tage lang. Neben Ackerbau und Viehzucht wird von den Bewohnern Holzhandel getrieben. Trinkwasser erhalten sie aus einem Pumpbrunnen hinter dem Hause.

12) Vordermühle mit 12 Einw., liegt 1/8 Stunde (geom.) nordwestlich vom Mutterort, in dem schmalen, tiefen Brettachthale, rechts oberhalb der Mittelmühle, an dem Fußwege, der nach Gailsbach steil hinaufführt. Ein gut erhaltenes Gebäude mit Ökonomiegebäuden. Die Mühle hat zwei Mahlgänge und einen Gerbgang. Trinkwasser erhalten die Bewohner im Überfluß aus einem in der Nähe gefaßten laufenden Brunnen.

13) Waspenhof mit 25 Einw., 1/4 Stunde (geom.) südlich von Mainhardt entfernt, 1/16 Stunde südlich von dem an der Landstraße gelegenen Neu-Wirthshaus Nr. 10 und wie dieses früher als altwürttembergisch (Böhringsweilerisch) zur Gemeinde Wüstenroth gehörig, mit Kirche und Schule in Mainhardt und mit dessen politischer Gemeinde erst im Jahr 1856 verbunden. Es sind drei ziemlich stattliche, mit Gärten und Feldern umgebene Gehöfte, deren Bewohner Landwirthschaft, auch etwas Holzhandel treiben. Trinkwasser erhalten sie von einer, in der Nähe befindlichen, nicht gefaßten Quelle und einem Pumpbrunnen.

14) Eine eigene Schulgemeinde bildet mit Nr. 15 der Weiler

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_302.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)