Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

5) Hammerschmiede, 3 Häuser mit 28 Einw., von Mainhardt 3/4 Stunden (geom.) südlich, isolirt im engen, tiefen Roththale unterhalb Mönchsberg gelegen, an der Gränze des Oberamtsbezirkes. Ein im Jahr 1794 gegründetes Hammerwerk, 1832 Eigenthum des H. Wenzel, das übrigens nur zwei Arbeiter beschäftigte und seinen Absatz nur im Inland hatte. Jetzt im Besitz von Knaupp. Daneben sind zwei Sägmühlen, wovon eine dem Knaupp, die andere dem Sternwirth Hagenbucher gehört. In beiden werden zumeist Bretter geschnitten, welche zu einem großen Bretterhandel dienen. Trinkwasser bekommen die Bewohner von einem laufenden Brunnen.

6) Hohengarten, Weiler mit 58 Einw., liegt 5/8 Stunden südwestlich von Mainhardt an der alten Poststraße von Wüstenroth nach Mainhardt, welche unweit davon in die neue Poststraße von Mainhardt nach Örlach einmündet, auf einer südlich gegen das Roththal sich senkenden Anhöhe. Der Ort gehörte von jeher zu der ihm näher gelegenen Kirchen- und Schulgemeinde Mainhardt, aber zur politischen Gemeinde Wüstenroth, von der er erst im J. 1856 getrennt und nun auch der politischen Gemeinde Mainhardt zugetheilt wurde, wie die nachfolgenden Nummern 8. 10. 11 und 13.

Zu Hohengarten gehört die unterhalb der Örlacher Poststraße liegende Sägmühle mit einem Wohnhäusle. Auf der Mühle haben einzelne Bewohner von Hohengarten, welche Waldungen besitzen, einen Säger. – Die hier geschnittenen Bretter kommen auf ihre Rechnung in den Handel.

Es finden sich in Hohengarten meist ziemlich ansehnliche Wohn- und Ökonomiegebäude, und die umliegenden Felder gehören zu den Besseren, weßhalb auch die Bewohner zu den Wohlhabenderen gehören und den Landbau mit großem Fleiße betreiben. Trinkwasser erhält der Weiler blos aus Pumpbrunnen. Früher zur Burg Böhringsweiler gehörig wurde der Ort mit dieser 1804/12 württembergisch.

7) Mittelmühle mit 8 Einw., liegt 1/8 Stunde nördlich von Mainhardt, unter dem Fuße der Anhöhe vom Mutterort, in dem schmalen, tiefen Brettachthale, wo die Brettach noch irriger Weise der Betzenbach genannt wird, während die viel weiter oben liegenden Wiesen die Brettachwiesen heißen. Die steile, jedoch kurze Steige, welche von Mainhardt nach Gailsbach führt, überschreitet hier vor ihrer Wiedererhebung gegen Gailsbach hinauf mit einer Brücke die Brettach. Von Baad her mündet hier ein kleiner Bach mit einem Wasserfall ein. Die Mühle hat zwei Mahlgänge und einen Gerbgang, ziemlichen Grundbesitz und neben dem Wohn- ein

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_300.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)