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Wappen: Ein Halbmond mit zwei Sternen.

Oberer und Visitator des Klosters war wenigstens gegen das Ende des 15. Jahrhunderts der Abt von Maulbronn (Mone Zeitschrift 11, 361).

Äbtissinen waren: Burgsindis von Limpurg 1242. Elisabeth 1272–76. Kunigunde von Löwenstein 1282–87. Elisabeth 1292 (Mone 5, 204). Irmentraud 1296–98. Jute 1306. Adelheid von Urbach 1315. Adelheid von Halle 1321 (urkundet in d. J. für den Deutschorden). Kunigunde 1356. Uta von Burleswag 1363–67 (Wibel 1, 114. Mone Zeitschr. 11, 348). Anna von Vellberg 1368. Uta von Münchingen 1377–91. Margarete von Stein 1461 (Mone 11, 358). Constantia von Bellendorf 1473. Anna Nothhaftin 1481 (Mone 11, 361). 1501. Agnes von Liebenstein 1524. Barbara von Liebenstein 1538 (Besold Virg. 101).

Im Jahr 1525 wurde das Kloster von 400 Bauern (des hellen Haufens vom Odenwald) von Öhringen aus überzogen und da der Convent nach Heilbronn geflohen war, geplündert, aber nicht, wie Einige berichten, verbrannt. Die Klosterfrauen zogen nach Wiederherstellung der Ruhe wieder ein; aber bald schlug mit der Reformation die Stunde, wo sie es wieder verlassen mußten (vgl. Besold Virg. 101. 104. 107). Im April 1554 befahl Herzog Christoph dem Vogt und Keller von Weinsberg, die dem Kloster bei letztem Landtag auferlegte Geldsumme einzufordern. Wenn die Nonnen sich bedenken, sollen sie mit schlechten Worten ihren Abschied erhalten. Sie wurden nun wirklich auch ausgetrieben, nahmen aber die besten Urkunden mit. Zwei Nonnen wurden lutherisch und erhielten ein Leibgeding. Nach der Niederlage des Protestantismus durch die Nördlinger Schlacht (1634) erhielt der Abt Christoph von Walkenried die Administration des Klosters. Nach dessen Tode im Jahr 1636 nahm es der Abt von Kaisersheim in Besitz und setzte mit kaiserlicher Ermächtigung eine neue Äbtissin ein, Maria Jakobine von Hengenberg, welche, als der in sein Land zurückgekehrte Herzog Eberhard sich wieder hatte huldigen lassen, erst gegen Abschluß des westphälischen Friedens hin wieder wiech. Die Einkünfte des Klosters wurden nun von einem Hofmeister verwaltet, der zugleich Oberamtmann des Klosteramts war. Das Klosteroberamt mit seinen Orten Lichtenstern, Obereisisheim, Dimbach, Waldbach wurde nach Einzug des Kirchenguts aufgehoben und (unter Ausschließung Obereisisheims) mit dem Oberamt Weinsberg vereinigt. 1807.

Die Kirche von Lichtenstern war nach der Reformation Filial von Waldbach, von 1647–68 Filial von Willsbach. Von 1668 bis

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_274.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)