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zuständig. Beide Hälften, mit Württemberg zur Reformation übergetreten, gehörten bis 1843 als Filial zu der evangelischen Pfarrei Eberstadt und bilden erst seit dem Jahr 1844 eine eigene evangelische Pfarrei mit einem ständigen Pfarrverweser und seit 1839 eine eigene Schulgemeinde.

Noch ist zu bemerken, daß das Kloster Schönthal schon im Jahr 1237 Besitzungen in Gellmersbach hatte, welche ihm Pabst Gregor IX. bestätigte. Es vermehrte solche namentlich in den Jahren 1363 und 1392.

Auch das Kloster Lauffen hatte hier Güter, welche ihm ein Bürger von Heilbronn 1285 schenkte.

Gefällberechtigt waren hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49 nur noch

a) Freiherr von Berlichingen zu Jaxthausen,
b) das pium Corpus Eberstadt: von einigen Hofgütern Gülten,
c) das Kameralamt Weinsberg: gleichfalls wie b) von einigen Hofgütern.


Grantschen,


Gemeinde III. Cl. mit 249 Einwohnern. Filial von Sülzbach.

Der ziemlich kleine Ort liegt 7/8 Std. (geom.) von der Oberamtsstadt entfernt, auf einer leichten Anhöhe, an dessen östlicher Seite ein kleiner Thaleinschnitt mit einem namenlosen Bächlein in das nahe Sulmthal gegen Süden herabzieht.

In Norden bietet der Höhenzug, welcher das Eberstadter- und Sulmthal scheidet, eine schützende Wand, mit leichteren Vorsprüngen in Westen und Osten, so daß das Terrain nur gegen Süden offen liegt. Ein Vicinalsträßchen, das nach Ellhofen 1/4 Std. weit herabzieht, die neuangelegte Eisenbahn durchschneidet und bei den ersten Häusern von Ellhofen in die Weinsberg–Löwensteiner Poststraße ausmündet, vermittelt die Verbindung mit dem Sulmthal und der Oberamtsstadt.

Längs der gepflasterten und gekandelten Hauptstraße liegen die größtentheils ziemlich ansehnlichen, zweistockigen, mit steinernen Unterstöcken versehenen Wohn- und Ökonomiegebäude, wovon mehrere von einer eigenen Hofstätte oder einem Garten umgeben sind.

Vor dem südlichen Eingang des Dorfes an dem obengedachten Vicinalsträßchen liegt der kleine eigene Begräbnißplatz des Dorfes, mit einer niederen Mauer umfriedigt.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_247.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)