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Öhringen im Jahr 1822 an das Dekanat Weinsberg über. Der kirchliche Verband mit Unterheimbach besteht noch jetzt.

Gefällberechtiget war bei Erscheinung der Ablösungsgesetze von 1848 und 49:

1) Fürst von Hohenlohe-Waldenburg,
2) Hospitalverwaltung Öhringen,
3) Fürst von Hohenlohe-Bartenstein,
4) Fürst von Löwenstein-Werthheim,
5) Freiherr von Weiler,
6) Fürst von Hohenlohe-Öhringen,
7) Freiherr v. Gemmingen-Hornberg und Teufel-Birkensee.


Gellmersbach,


Gemeinde III. Cl. mit 446 Einwohnern. Ständ. evangelische Pfarrverweserei.

Der Ort liegt 7/8 Std. (geom.) nördlich von der Oberamtsstadt, in der obersten Ecke eines kaum 3/8 Std. langen Thaleinschnittes, welcher mit einem kleinen Quellbach, Gellmer genannt, gegen Süd-Osten in das Eberstadter Thal ausläuft. In dieser Richtung ist er durch eine schmale Vicinalstraße mit dem ehemaligen Mutterorte Eberstadt verbunden, während ihn eine erst neuerdings südlich über die wellenförmigen Höhen angelegte Vicinalstraße direkt mit dem Sulmthal und der Oberamtsstadt verbindet. Der Kessel, welchen er, in Westen, Norden und Osten von den unten rebenreichen Bergen des Kocherhöhenzugs umgeben, und nur gegen Süd-Osten offen, einnimmt, gibt ihm eine hohe, geschützte, von der Eberstadter Thalstraße aus gar heimlich aussehende Lage.

Ziemlich weit auseinander gestreckt und zum Theil durch dazwischen angelegte Gärtchen getrennt, liegen die großentheils nicht unansehnlichen, vielfach jedoch auch nur einstockigen, seltener mit steinernen Stöcken versehenen Wohnungen an der Hauptstraße, die sich durch den Ort krümmt, einige auch hinten an die Weinberge sich anlehnend.

In der etwas sumpfigen Mitte des Dorfes, wo sich die gedachte Hauptstraße umbiegt, liegt das uralte, kleine Kirchlein, in welchem früher, wo Gellmersbach noch Filial von Eberstadt war, der dortige Pfarrer die Feiertagsgottesdienste, und seit 1775 durch einen eigends zu haltenden ständigen Vicar sämmtliche Gottesdienste zu halten hatte und welches seit 1843, wo der kirchliche Verband mit

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_240.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)