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spanische, womit ein Pachtschäfer die Weiden der Gemeinde das ganze Jahr befährt. Der Pförcherlös beträgt 100 fl.

Den Ertrag der Schafweide beziehen die Besitzer derjenigen Häuser, auf denen das Recht zum Schafhalten ruht. Über die Frage: ob die Schafweide nicht der politischen Gemeinde zusteht? ist übrigens gegenwärtig ein Prozeß anhängig.

Die Schweinszucht ist nicht unbeträchtlich. Man zählte neuestens 2 Mutter-, 41 Mastschweine, 22 Läufer und Milchschweine, im Ganzen 65 Stücke. Was nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz bei den Metzgern der Umgegend.

Ziegen waren bei der neuesten Zählung nur 7 vorhanden.

Bedeutender ist hier die Bienenzucht, die übrigens noch wenig rationell betrieben wird. Es fanden sich hier am 1. Jan. d. J. 76 Stöcke, die größte Zahl der ganzen Umgegend, welche in stetem Zunehmen begriffen ist.

Die Geflügelzucht wird mehr für den häuslichen Bedarf, als für den Handel getrieben.

Über den Gemeindehaushalt s. Tab. III.

Stiftung ist keine eigene vorhanden, s. Stiftungspflege des Mutterorts Unterheimbach.

2) Helden, Weiler mit 30 Einwohnern, liegt 3/8 Stunden nordwestlich von Geddelsbach, auf einer bedeutenden Anhöhe über dem rechten Ufer der Brettach, an der Grenze des Oberamts Weinsberg und Öhringen. Wenige zerstreut liegende, ziemlich armselige Häuser – von mageren steinigten Feldern umgeben.

Trinkwasser erhält der hochgelegene Weiler von mehreren an dem Weg und Abhang entspringenden, gutes Wasser liefernden, ungefaßten Quellen.

Geddelsbach (auch Gedelsbach geschrieben) gehörte im 15. Jahrhundert den Haller Bürgern Berler und wurde im Jahr 1482 von Heinrich Berler an Graf Kraft von Hohenlohe verkauft. Bei der Grundtheilung der Hohenlohe’schen Lande im Jahr 1553 fiel es mit dem Mutterort Unterheimbach in den Waldenburg’schen Antheil und theilte sofort durchgängig das Geschick des Mutterorts, mit welchem es auch bis zum Jahr 1847 nur Eine politische Gemeinde bildete und vor der Mediatisirung im Jahr 1806 zum fürstl. Hohenlohe’schen Amt Adolzfurth gehörte. Zu einer eigenen politischen Gemeinde und Schultheißerei wurde es erst im Jahr 1847 erhoben. 1807 dem Oberamt Öhringen mit dem Mutterort zugetheilt, gieng es 1811 mit Unterheimbach an das Oberamt Weinsberg, und vom Dekanat

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_239.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)