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5/8 Stunden (geom.). Der Ort streckt sich 1/8 Stunde lang an dem rechten Ufer der hier gegen Nord-West sich biegenden Brettach hin, ist in Osten und Westen von Bergen umschlossen und mit dem 3/4 Stunden oberhalb liegenden Dorfe Brettach durch ein schmales Thalsträßchen verbunden. Von der Höhe über demselben in Süden blickt Maienfels herab. In Norden öffnet sich das Thal gegen Adolzfurth, Öhringer Oberamts.

Die zum Theil nicht unansehnlichen Häuser zu beiden Seiten der ziemlich breiten Ortsstraße zeugen von früherem, etwas größerem Wohlstand, als im Mutterort herrscht, weßhalb auch Geddelsbach, welches in Verbindung mit Helden erst im Jahr 1847/48 durch Lostrennung von Unterheimbach zu einer eigenen politischen Gemeinde erhoben wurde, nicht wie der Mutterort unter besondere Staatsaufsicht gestellt werden mußte.

Der ausgedehnteste Güterbesitz beträgt etliche und 40 Morgen, der mittlere 12–15 Morgen, der geringste 2–3 Morgen. Ganz Mittellose gibt es nur Wenige, für welche ein Gemeindearmenhaus vorhanden ist.

Das erst im Jahr 1841 von der Gemeinde angekaufte und eingerichtete Schulhaus in der Mitte des Orts enthält ein ziemlich geräumiges Lehrzimmer, die Wohnung für den Lehrer, einen Stall etc. und das Rathszimmer mit Ortsarrest.

Ein Thürmchen mit Glocke ist noch auf der benachbarten Eigenwohnung eines Ortsbürgers, woneben das allzuenge Lehrzimmer früher war.

Die Ortskelter mit 3 Bäumen steht ungefähr in der Mitte des Orts, von den Wohnhäusern etwas entfernt.

Gutes Trinkwasser liefern ein laufender und 11 Privatpumpbrunnen.

Für Feuersgefahr dient die Brettach, welche auch im Orte selbst eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang treibt.

An Fischen beherbergt die Brettach besonders Forellen.

Das Fischrecht steht der Herrschaft Maienfels zu.

Überschwemmungen durch diesen Bergbach kommen seltener und mehr unterhalb des Orts vor.

An Brücken hat die Gemeinde nur Eine zu unterhalten: die sogenannte Todtenbrücke auf dem Weg nach Unterheimbach (Leichenweg mit Unterheimbach gemeinschaftlich).

Außer dem vorgedachten Mühlgewerbe sind im Ort eine Schild- und eine Schenkwirthschaft, eine Krämerei.

Sonst sind kaum die allernöthigsten, für das örtliche Bedürfniß

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_236.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)