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Geflügel (Gänse, Enten, Hühner) wird viel gezogen und damit (sowie mit Eiern) Handel in die Nachbarstädte getrieben.

Der Ort hat das Recht, alljährlich drei Märkte, und zwar an Jakobi (25. Juli) einen Krämermarkt, am 2. April und 3. Septbr. einen Viehmarkt abzuhalten, zu welch’ letzteren gewöhnlich viel Vieh aus dem benachbarten Hohenlohe’schen kommt.

Die Verhältnisse des Gemeinde- und Staatshaushalts sind nicht ungünstig, wozu der obgedachte Besitz von 785 Morgen Waldung und 30 Mrg. Wiesen Vieles beiträgt. (Vgl. Tab. III.)

Zur politischen Gemeinde Eberstadt gehört

2) Buchhorn, ein Weiler mit 156 Einwohnern. Er liegt 1/2 Stunde (geometrisch) nordwestlich von Eberstadt am südlichen Abhang des waldigten Höhenzugs, welcher das Eberstadter Thal vom Kocherthale scheidet, in einer Bucht, welche die Vorsprünge desselben um einen Zweig des unbedeutenden Schmalbacher Thaleinschnittes bilden, wodurch der kleine Ort eine sehr geschützte, nur gegen Süden offene Lage erhält.

Die Wohnungen sind größtentheils unansehnlich, mit wenigen Ausnahmen, von anstoßenden Gärten und Feldgütern umgeben.

Buchhorn und Lennach bilden miteinander eine eigene Markung (s. unten Lennach).

Arme gibt es hier viele.

Trinkwasser in sehr guter Qualität liefern drei laufende, nie versiegende Brunnen. Pumpbrunnen sind nicht vorhanden.

Die Kinder dieses Weilers haben die Schule des Mutterorts zu besuchen.

3) Der Klingenhof, mit 50 Einwohnern, liegt eine starke Viertelstunde oberhalb Eberstadt an der Steige der obgedachten Vicinalstraße, welche vom diesseitigen Thale über den nördlichen bedeutenden Höhenzug hinüber in’s Kocherthal führt.

An der Umbiegung, welche diese Straße beim Klingenhof macht, ist noch die Weinbergregion; weiter oben beginnt aber der schöne Laubwald, welcher die Bergebene bis zum jenseitigen Abhang bedeckt. Man hat hier einen schönen Rückblick in das Eberstädter und auf einen Theil des Sulmthales.

Der Hof hat 7 stattliche Wohn- und Ökonomiegebäude und ist mit Weinbergen und Obstgärten umgeben, die zum Grundbesitz der Bewohner gehören. Gutes Trinkwasser erhält er von einem Pumpbrunnen in reichlicher Fülle.

Im J. 1304 wird der Ort bezeichnet „zu der Clingen“ (Wenck Hess. Landesgesch. 1. Urk. 74), im J. 1402 kommt er vor als

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_208.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)