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der Markung ca. 11000 Kern- und ca. 7000 Steinobstbäume. Die Mostsorten schlagen vor; doch finden sich auch feinere, wie Reinetten, Rosenäpfel, Borsdorfer; von Steinobst ziemlich viel Zwetschgen. Der Verkauf von Obst geht in die Umgegend.

Von den bedeutenden Gemeindewaldungen wird der Ertrag in 32jährigem Umtrieb theils zu Beheizung von Schulen, Rathhaus etc. verwendet, theils zu sog. Bürgergaben an die Ortsbürger. Das Stammholz wird auf Rechnung der Gemeinde verkauft, ebenso die Gerberrinde. Laubstreue daraus wird loosweise an die Gemeindeangehörigen vertheilt.

Die Stoppelwaide ist für 225 fl. an einen Schäfer verpachtet, welcher 2–300 Stück Landschafe, worunter 65 Mutterschafe, auf der Markung laufen läßt und sie hier überwintert. Der Pacht erträgt der Gemeinde 225 fl., wozu noch ca. 75–100 fl. an Pförcherlös kommen.

Pferdezucht wird hier nicht viel getrieben. Bei der jüngsten Aufnahme waren im Ganzen nur 18 Pferde vorhanden, welche hier gehalten wurden.

Desto bedeutender ist die Rindviehzucht. Man zählte am 1. Januar 1859 4 Farren, 39 Ochsen und Stiere, 245 Kühe, 157 Stück Schmalvieh, 7 Kälber, zusammen 452 Stück. Vorherrschend ist der braune, sog. Neckarschlag, der durch vorerwähnte 4 Landfarren nachgezüchtet wird.

Die Farrenhaltung ist von der Gemeinde an einen Ortsbürger verpachtet, der dafür einen Morgen Wiesen genießt und an Geld 250 fl. erhält.

Viehmastung findet nicht häufig statt.

Butterhandel wird nach Heilbronn getrieben.

Der Viehhandel ist auf dem eigenen Viehmarkt des Orts und auf den großen Viehmärkten von Heilbronn und Neuenstadt bedeutend.

Die Schweinszucht gehört zu den bedeutenderen dieser Region. Es fanden sich bei der jüngsten Aufnahme 1 Eber, 14 Mutterschweine, 142 Mastschweine, 49 Läufer und Milchschweine, im Ganzen 206 Stücke. Zu den selbstgezogenen werden auch von durchpassirenden hällischen Trieben zugekauft. Was nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz an die Metzger der Nachbarschaft.

Die Ziegenhaltung ist unbedeutend. Es waren bei der letzten Zählung nur 21 Stücke vorhanden.

Eben so unbedeutend ist die Bienenzucht. Man fand bei der jüngsten Aufnahme im Ganzen nur 37 Stöcke.

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)