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von Hütten, welches zu gleicher Zeit dem Oberamt Gaildorf zugetheilt wurde. Die Geschichte dieser I, 5 aufgeführten Bestandtheile wird im topographischen Theile je unter dem Hauptort behandelt werden. Die namengebende Stammburg der Herrschaft Gleichen liegt – in Ruinen, wie sie ist – im jetzigen Oberamt Öhringen; zu dieser gehörte Ammertsweiler, Unterheimbach und Mainhardt (s. das Geschichtliche bei Mainhardt).

In den Besitz Württembergs kamen – wie zum Theil bereits erwähnt – die Stadt und Veste Weinsberg nebst zugehörigen Dörfern, die Landeshoheit und Oberlehensherrlichkeit über die Herrschaft Löwenstein 1504, das Klostergebiet von Lichtenstern durch die Reformation im J. 1535, der kloster-schönthalische Ort Wimmenthal durch den Pariser Frieden von 1802 und den Reichsdeputationsschluß von 1803, die deutschordensche Hälfte von Gellmersbach, die Johannitercommende Affaltrach (welche mit der zu Hall verbunden war) und die Landeshoheit über die ritterschaftlichen Orte Eschenau, Maienfels und Weiler mit Eichelberg durch den Tagsbefehl Kaiser Napoleons vom 19. Dec. 1805, endlich die Landeshoheit über die hohenlohischen Ortschaften durch die Rheinbundsacte von 1806.

Bezüglich der Ausdehnung des Oberamtes Weinsberg giengen durch die Organisationen seit 1806 folgende Veränderungen vor sich: Im J. 1806 kamen die Patrimonialämter Eschenau und Lehrensteinsfeld zu unserem Oberamt. Im J. 1807 wurde das Klosteramt Lichtenstern aufgelöst; hievon kam Lichtenstern, Dimbach und Waldbach an unser Oberamt, Obereisisheim zum Oberamt Heilbronn. Zugleich wurde das Oberamt Weinsberg mit den Orten Wimmenthal, Affaltrach und 1/2 Gellmersbach, welche das Oberamt Heilbronn nach kurzem Besitz wieder abtreten mußte, vergrößert (Reg.Bl. 1807 S. 106). Im J. 1810 wurden das Patrimonial-Obervogtei-Amt Mainhardt[1] und die Patrimonialämter Maienfels und Weiler vom Oberamt Neuenstein (Öhringen) hinweg zum Oberamt Weinsberg geschlagen. Das Unteramt Löwenstein (die altwürttembergische Reservatvogtei Löwenstein) kam 1810 zum Oberamt Backnang als Unteramt, 1812 aber an das Oberamt Weinsberg, doch so, daß von den Bestandtheilen dieses Unteramtes der Stab Sulzbach und Schmidhausen bei Backnang blieb und Abstatt mit Wildeck und Vohenlohe an das Oberamt Heilbronn kam. Seit der Organisation von 1812 behielt der Bestand des Oberamtes, in welchem im J. 1817 das


  1. Als Unteramtei und Amtsschreiberei Mainhardt am 31. Dec. 1812 ganz aufgelöst s. Regierungsblatt 1813 S. 62.
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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_122.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)