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Hessischen durchziehen periodisch den Bezirk, von welchen man sich für die Mastung zu eigenem Bedarf oder zum Verkauf an die Metzger der Umgegend versteht. Mit der englischen Race ist vor einigen Jahren auf Anregung des landwirthschaftlichen Vereins durch Ankauf von 4 Ebern ein Versuch in dem Weinsberger Thal gemacht worden. Sie hat aber keine große Verbreitung gefunden.

Die Ziegenzucht ist am bedeutendsten in den auf der Hochebene gelegenen Orten, in welchen die Ziegen meist von Unbemittelten der Milch wegen gehalten werden. Im ganzen Bezirk sind am 1. Januar 1859 727 Stücke gezählt worden.

In der Amtsstadt wird ein eigener Zuchtbock gehalten.

Bienenzucht. Von 1383 Stöcken, welche in dem Bezirk gezählt wurden, befinden sich die meisten in Wüstenroth (96) und Löwenstein (86), wie überhaupt die Bienenzucht auf der Hochebene verhältnißmäßig am ausgedehntesten betrieben wird, weil hier die Nähe der Waldungen dieselbe begünstigt.

Honig und Wachs kommt theilweise auch in den Handel nach den benachbarten Städten.

Geflügel, als Hühner, Enten und Gänse, werden meist für den eigenen Bedarf gezüchtet, von den den Städten Heilbronn, Hall und Öhringen näheren Orten auch auf deren Wochenmärkte zum Verkauf gebracht, neben einem nicht unbedeutenden Eierhandel, welcher ebendahin getrieben wird.


d. Jagd und Fischerei.

Seit dem Gesetz vom 17. August 1849 und 27. Oktober 1855 ist die Jagd – außer den grundherrschaftlichen Gebieten – von den Gemeinden in Pacht gegeben.

Schwarz- und Hochwild ist – vgl. oben II. 7. B. – längst verschwunden und selbst das Reh selten geworden. Nur der Hase ist noch überall verbreitet, da ihm die zwischen Feldern gelegenen Waldungen einen angemessenen Aufenthalt gewähren.

Vom sogen. Raubzeug kommen vor: besonders in den Weingegenden die Traubenfreunde, der Dachs und der Fuchs, an der Sulm und Brettach die Flußotter (Fischotter), sodann der Baum- und Steinmarder, der Iltis, seltener die wilde Katze.

Auf den Feldern, besonders in den Niederungen (und an den Weinbergen), trifft man Feldhühner und Wachteln. Schnepfen kommen auf ihrem Strich im Früh- und Spätjahr. Wilde Enten und Wasserhühner fallen zuweilen in die Gewässer des Bezirks ein.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 081. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_081.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)