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übrige Waldboden besteht theils aus einem tiefgründigen, den Laubhölzern günstigen Thon (Verwitterung der Keupermergel), theils aus einem feinkörnigen mit Lehm gemengten Sandboden (Zersetzung des Keuperwerksteins). S. hier den Abschnitt „Boden“.

Die Waldungen bestehen größtentheils aus Laubhölzern, und unter diesen ist die Buche vorherrschend, die jedoch selten ganz reine Bestände bildet; von den Nadelhölzern sind die Fichten und Weißtannen am häufigsten.

Nie in reinen Beständen vorkommend erscheint häufig eingesprengt die Eiche, die Hainbuche, die Birke, die Aspe, die Erle, die Esche, sehr selten die Ulme, der Berg- und Spitzahorn, der Maßholder, der Elzebeerbaum, der Vogelbeerbaum, der Sperberbaum, der Holzapfelbaum, der Holzbirnbaum, die Sommer- und Winterlinde, die Waldkirsche etc. (s. hier. auch den Abschnitt „Pflanzen“).

Schädliche Naturereignisse sind im Allgemeinen nicht bedeutend; zuweilen kommen Windwürfe vor und der Schnee und Eisdruck hat in Kulturen schon öfters sehr nachtheilig gewirkt.

Von schädlichen Insekten sind zu nennen: Curculio pini und notatus, letzterer namentlich sehr verderblich, Hylurgus piniperda, Bostrichus typographus, Chermes abietis und unter den Wespen hat sich im J. 1861 in den Forchenbeständen die Afterraupe (Tenthredo pini und rufa) häufig und schädlich gezeigt.

Auch Frühlingsfröste haben schon an jungen Beständen einigen Schaden angerichtet.

Die Waldungen, insbesondere die dem Staat gehörigen, sind in sehr gutem Zustande, während die Gemeinde- und Privatwaldungen, an welche größere Anforderungen gemacht werden, in etwas minder gutem, theilweise geringem Zustand sich befinden. Im Allgemeinen wird nicht nur von Seiten der Staatsverwaltung, sondern auch von den Gemeinden und Gutsherrschaften für die Verbesserung der Waldungen mittelst geregelter Wirthschaft und künstlicher Aufforstung Vieles gethan. Viele heruntergekommene Walddistrikte, namentlich solche, bei denen eine natürliche Besamung wegen Mangels an Samenbäumen und wegen des theils sehr ausgemagerten, theils mit Gras und Forstunkräutern überzogenen Bodens, nicht mehr möglich wäre, wurden in Kultur gebracht und entweder mit Forchen angesäet, oder durch Anpflanzen verschiedener Holzarten, namentlich Fichten, regenerirt; auch kleinere Lücken, welche in den Beständen durch ungeregelte Wirthschaft, oder durch Stockroden etc. entstanden sind, wurden mit geeigneten Holzarten ausgepflanzt.

Die hiezu nöthigen jungen Holzpflanzen werden entweder aus

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 072. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_072.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)