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der Sulm versteht und zu dem auch die Eberstadter Niederung als Seitenthal gerechnet wird. Diese beinahe rings mit Bergen umschlossene und namentlich gegen Norden und Nordosten geschützte Partie ist nicht nur die schönste des Bezirks, sondern gehört auch zu den schöneren Gegenden des Königreichs und entfaltet neben großer Fruchtbarkeit viele Anmuth und Abwechslung. Beinahe sämmtliche Abhänge, mit Ausnahme der nördlichen, sind mit Reben bepflanzt, während das Flachland dem Ackerbau dient und in den für die Wiesenkultur benützten Thalebenen lagern freundliche, wohlbevölkerte Ortschaften.

Beinahe den gleichen Charakter trägt die von dem Weinsberger Thal durch einen Hügelzug getrennte Niederung in dem unteren Brettachgebiete, welche jedoch gegen Norden nicht so geschützt ist und daher ein etwas weniger mildes Klima hat, als das Weinsberger Thal, übrigens immer noch den Weinbau begünstigt. Die durchschnittliche Erhebung des Weinsberger Thals beträgt etwa 700′ und die der Niederung im Brettachgebiete etwa 750 württ. F. über dem Meere. Zu den Niederungen ist endlich noch die im Süden des Bezirks gelegene Markung Unter-Heinrieth zu zählen. Eigentliche Ebenen hat der Bezirk nicht aufzuweisen. Von freistehenden Bergen sind folgende zu nennen: Der Burgberg (Weibertreu), an dessen Fuß die Oberamtsstadt liegt; von demselben ist durch einen tiefen Sattel ein beinahe freier Hügel, der sog. Schemmelsberg, getrennt und an diesen schließt sich der Geiselsberg an, der jedoch schon in dem Oberamtsbezirk Neckarsulm liegt. Diese 3 Hügel bilden gleichsam einen Hügelzug, der sich frei zwischen der Sulm und dem Weinsberger Bach (Saubach) erhebt. Ferner der Ketzersberg, südöstlich von Ellhofen und der Lindelberg, östlich von Bretzfeld, welcher übrigens nur theilweise dem Bezirk angehört. Außer diesen sind noch einzelne auf der Hochebene und auf dem Hochrücken sich erhebende Hügel anzuführen, wie die Wanne, südwestlich von Höslinsülz, der Sandberg, südöstlich von Löwenstein, das Stocksberger Jagdhaus bei Stocksberg, das Steinknickle, nordwestlich von Neuhütten, der Stangenberg, nordwestlich von Wüstenroth und der Raitelberg, westlich von Wüstenroth.

a. Erhebungen und Höhenbestimmungen.

Der höchste Punkt des Oberamtsbezirks ist das Stocksberger Jagdhaus (Erdfläche) mit 1889 w. F., der tiefste Punkt befindet sich 1/4 Stunde nördlich von Weinsberg an der Stelle, wo die Sulm aus dem Bezirk tritt; er ist nicht gemessen, mag aber in Vergleichung

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 006. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_006.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)