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im Juli 1631 kaiserliche Truppen nach Winnenden gelegt. Am 27. März 1638 wurde die Stadt von herumstreifenden Kaiserlichen geplündert. Den 1. Januar 1643 fiel sie der Plünderung des französisch-weimarischen Heeres anheim. Im April 1645 war das Hauptquartier der bayerischen Truppen allhier, und im April 1648 hausten die Schweden wie Feinde (v. Martens Geschichte 307, 403, 431, 459, 487).

Im Jahr 1616 wüthete eine pestartige Krankheit in so hohem Grade, daß in diesem einzigen Jahre in Winnenden und in den Filialien 1226 Personen starben, und daß in den heißesten Tagen 30 bis 40 an einem Tage begraben wurden.

Besonders übel erging es der Stadt beim Einfall der Franzosen im Jahr 1693; von diesen wurde im Juli die Stadt ausgeplündert, am 25. Juli (4. August) in Brand gesteckt und ausgebrannt (240 Häuser); auch das Schloß Winnenthal wurde damals ruinirt.

Im spanischen Erbfolgekrieg 1707 standen hier die Franzosen auf ihrem Rückzug Ende Monats Juni (v. Martens 612, 613). Im August 1800 hatte der französische General Lacoste hier sein Hauptquartier. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 1848 brannten 11 Wohnhäuser und 4 Scheunen ab, 13 weitere Gebäude wurden mehr oder weniger beschädigt.

Ein abgegangener Hof bei Winnenden ist der Siebenhof, welcher 1/4 Stunde südöstlich von der Stadt lag.

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)