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gehört hatten. An der auch für die Gemeinden Ödernhardt und Bretzenacker gemeinschaftlichen Schule stehen ein Schulmeister und ein Lehrgehilfe. An der 1836 errichteten Industrieschule unterrichteten noch vor einigen Jahren 4 Lehrerinnen. Neuerdings ist sie eingegangen. Die Stiftungspflege, mit den Heiligen Mauritius und Achatius vereinigt, ist durch Schulhausbauten in ihrem Vermögen zurückgekommen. Es hat mehrere, jedoch unbedeutende Stiftungen für Arme.

Die Gemeinde besitzt 108 Morgen Grundeigenthum und 4310 fl. Capitalien; die Gemeindeumlage gehört aber zu den bedeutenderen. Das Stiftungsvermögen beträgt an Capital 3620 fl. – Des Hungerbrunnens ist S. 12 gedacht.

Im Jahr 1293, 22. Juli, kommt Oppelsbom unter denselben Verhältnissen vor, wie Öschelbronn (s. daselbst). Kloster Lorch besaß auch noch später (1542) die Grundherrlichkeit, indem es 13 Lehen inne hatte, die Herrschaft aber nur Vogteigefälle bezog. Im Jahr 1442 versetzte Graf Ulrich von Württemberg den Ort seiner Gemahlin Margarethe. Den Frucht-, Wein- und kleinen Zehenten genoß früher die Ortspfarrei; den Heu- und Noval-Zehenten besaß die Herrschaft. Alle Zehentrechte, welche die Pfarrei hier und in den Filialien Namens des Stiftes Constanz bezog, gingen mit dem Nominationsrecht 1802 an Baden und 1807 an Württemberg über.

Die Gemeinde gehörte zu dem äußeren Gerichte in Winnenden. Die Königl. Hofdomainenkammer erwarb ihre Rechte ganz in der bei Öschelbronn angegebenen Weise.


28. Gemeinde Reichenbach
mit Lehnenberg und Spechtshof, Gemeinde dritter Classe mit 395 Einwohnern, worunter 4 Katholiken.


Die Gemeinde liegt auf der S. 3 erwähnten Geiswand, die hier nordöstlich den Buocher Berg begrenzt, von diesem durch eine tiefe Waldschlucht geschieden, und ist dem Forstamte Schorndorf zugetheilt. Die Markung ist bergig und grenzt östlich an das Oberamt Schorndorf. Steinbrüche sind nicht vorhanden. Das Clima ist mild, der Boden sandig und nicht sehr fruchtbar; an gutem Wasser kein Mangel. Kein Bach. Die Gemeinde ist durch ordentliche Nachbarschaftswege mit den nach Winnenden und Schorndorf führenden Straßen verbunden.

a) Das Dörfchen Reichenbach liegt auf einer Anhöhe, die sich zur rechten Seite über dem nicht ferne beginnenden, hier noch engen Buchenbachthälchen erhebt, drei Stunden nordöstlich von

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0190.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)