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Im Jahr 1747 litt der Ort durch Feuersnoth. Am 22. August 1809 brannten wieder drei Häuser ganz und eines zum Theil ab. Im Frühling 1835 herrschte eine Nervenfieber-Epidemie.



25. Gemeinde Ödernhardt,
mit Plapphof, Gemeinde dritter Classe mit 221 evangel. Einwohnern.


a) Das Dorf Ödernhardt liegt auf einer Höhe, auf den sogenannten „Berglen“ (S. 3), an der Grenze des Oberamts Schorndorf, nordöstlich 3 volle Stunden von Waiblingen. Die Markung ist von der gedachten Oberamtsgrenze durchschnitten, so daß ein Theil jenseits derselben liegt. Im Übrigen kommen die natürlichen Verhältnisse mit jenen von Oppelsbom überein, wovon Ödernhardt nur 1/4 Stunde entfernt ist. Der Boden ist meist rauher Sandboden und die Markung dem Wetterschlag öfters ausgesetzt.

Die Gemeinde ist dem Forstamt Reichenberg und dem Cameralamt Waiblingen, das sämmtliche Grundgefälle bezieht, zugetheilt, nämlich 31 Scheffel Frucht nach Rauhem für den großen Zehenten, 58 fl. für den kleinen, 87 fl. für den Wein- und 11 fl. für den Noval-Zehenten, sowie 2 fl. Surrogatgelder.

Die nördliche Lage des Ortes macht das Aussehen desselben etwas düstern. Die Gemeinde hat die wenigsten Häuser; nur 37 Haupt- und 23 Neben-Gebäude. An Wasser fehlt es nicht. Die Nachbarschaftswege sind in gutem Zustande.

Über den landwirthschaftlichen Betrieb s. Oppelsbom. Die Markung begreift 4272/8 Morgen, worunter 567/8 Morgen Weinberg. Sie steht also zur Einwohnerzahl in günstigem Verhältniß. Der Ort hat neben Wieswachs und Ackerbau auch Weinbau und der Wein ist nicht nur gut, sondern auch lagerhaft. Auch ist der Obstbau sehr gut, und die meistens veredelten Kirschen gedeihen besonders. Die Quellen werden zum Wässern der Wiesen benützt, die übrigens gering sind. Der Nahrungsstand ist im Allgemeinen als mittelmäßig zu bezeichnen. Des bedeutenden Viehhandels ist bereits S. 63 gedacht. Es ist ein Schäfer im Orte. Der Verkauf von Kirschen ist in guten Jahren sehr namhaft; er geht bis in’s Bayerische. Auch der Erlös aus hier bereitetem Kirschengeist ist oft bedeutend. Getreide kann nicht verkauft werden. Die Handwerke sind ganz unbedeutend.

b) Plapphof, einzelnes Haus mit 9 Einwohnern, 1/4 Stunde südwestlich von Ödernhardt, an der bei Oppelsbom genannten Straße gelegen. Er wurde früher als Schafhof bewirthschaftet.

Ödernhardt ist mit Plapphof Filial von Oppelsbom und

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0184.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)