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ihnen bauen wollte, sollten sie ihm eine Hofstatt zustellen und die Güter mit ihme theilen etc.“

Der deutsche Orden hatte die halbe niedergerichtliche Obrigkeit, auch eine Kelter. Im Jahr 1426, November 30., kauften die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg von Georg von Urbach und dessen Hausfrau Ursula, Herrn Marquards von Schellenberg Tochter, ihre hiesigen Güter und Gülten. (Steinhofer 2, 735. Scheffer 44.) Selt 1665 Kammerschreibereiort wurde Hahnweiler durch den Landtagsabschied von 1753 dem Lande einverleibt (Faber Neue eur. Staatskanzl. 14, 73).

Die Rechte des deutschen Ordens über diesen Ort blieben bei demselben, bis sie 1665 mit Winnenthal an Württemberg übergingen. Die Gefälle der königl. Hofdomainenkammer erwarb diese 1807 durch Tausch mit dem Staat.


13. Gemeinde Hegnach,
Gemeinde dritter Classe, mit 573 Einw., worunter 1 Katholik.


Die Markung dehnt sich auf der südwestlichen Grenze des Oberamtes, über dem linkseitigen Remsufer aus und dacht sich allmählig gegen den Neckar und die Rems ab, während sie in der Richtung gegen die Straße hin so ziemlich eine Ebene bildet, die sich auf das Schmidener Feld im Oberamt Canstatt verläuft. Jener höher gelegene Punkt ist der etwa 300 Morgen große Staatswald Hardt, der besonders durch seine Anlagen sich auszeichnet. (Des hier befindlichen Erdfalles ist S. 8 gedacht.) Er ist von der Oberamtsgrenze durchschnitten und gewährt eine liebliche Aussicht nach Stuttgart. Hegnach selbst ist auf einer sanften Anhöhe gelegen, in welche das Remsthal gegen das Neckarthal ausläuft und bietet nach allen Seiten hin die schönsten Fernsichten. Unterhalb des Dorfes zieht sich das Remsthal hin, das hier viel enger, als oberhalb Waiblingens ist und die interessantesten Krümmungen hat. Die Thalsohle ist mit fetten Wiesen bedeckt; die 100 bis 200 Fuß hohen Seitenwände sind fast durchgängig sehr steil (bis 45 Grad und mehr), aber fleißig mit Obstbäumen und Reben angebaut. Da die Rems hier ein sehr tiefes Bett hat, so tritt sie seltener, als oben, aus.

Der Boden ist im Allgemeinen fruchtbar, doch nicht tiefgründig genug. Es ist eine Seltenheit, wenn das Obst nicht geräth. Das Klima ist mild, die Luft wegen der höheren Lage rein und gesund. Der Ort ist, da der Hardtwald mit seinen Eichen ihn schützt, vom Hagel verschont.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0148.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)