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Graf Ulrich den Ort mit Waiblingen im Jahr 1463 an den Pfalzgrafen Ludwig für das noch nicht gelieferte Lösegeld verpfänden mußte. Drei Achttheile hatte von der Pfalz im Jahr 1478 Ulrich von Seckach als Mannslehen, verpfändete sie an Graf Ulrich von Württemberg, im Jahr 1485 aber begehrte sie Pfalzgraf Philipp von Graf Eberhard im Bart wieder zurück. Fünf Achttheile trugen die von Karpfen zu Lehen; da sie 1480 ausstarben, gab diese Theile Graf Eberhard im Bart seinem Spurius Hans von Karpfen. Dieser verkaufte sie 1506 an Herzog Ulrich für 1000 fl., welcher jedoch sie wieder herauszugeben sich verpflichtete, wenn Pfalz Einsprache thue; letzteres geschah übrigens nicht, da Ulrich 1504 auch diese Pfandschaft von der Pfalz zurückgenommen (Sattler Herz. 1, 92).

Von Klöstern waren hier begütert: das Nonnenkloster in Beinstein, welches 1355 Güter erhielt, das Kloster Adelberg schon 1290, das Kloster Bebenhausen 1282, das Kloster Denkendorf 1391 u. folg., das Kloster Neresheim (s. unten), das Kloster Sirnau 1299, das Kloster Weil 1280, 1299, das Kloster Wettenhausen (Weinberge), das Kloster Christgart im Ötting’schen und das Kloster Schönfeld (1579).

Herzog Friederich von Württemberg eignete im Jahr 1592 dem Martin Aichmann, seinem Kanzler, welcher eine Behausung (Schlößchen) in Groß-Heppach gekauft hatte, und von der geistlichen Verwaltung zu Schorndorf Äcker, Wiesen und Fischwasser um 2100 fl. erworben, diese von Württemberg zu Lehen gehende Behausung gegen Erlegung von 700 fl. und bewilligte die niedergerichtliche Obrigkeit dazu. In der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts war dieses Schloßgut in von Uhrmühl’schem Besitz; im Jahr 1655 verkaufte solches Felicitas von Breuning, geb. von Uhrmühl, an Sebastian von Gaisberg zu Schnaith; Job. Sebastian von Gaisberg dagegen im Jahr 1694 an Kloster Neresheim. Im Jahr 1719 war dieser Besitz schon an den kaiserlichen Rath und Hauptmann Georg Friederich von Stäudlin und Grünsperg übergegangen gewesen, da ihn dieser an den Rittmeister von Kollöffel verkaufte.

Die Herrschaft verlieh 1500 an die Gemeinde den Wegzoll, den sollen sie in gutem Bau erhalten, daß man die Landstraß wohl mag wandeln mit Reiten und Fahren. Damals bestand auch eine Badstube hier. Am großen Zehenten waren die Herrschaft, das Kloster Weil, die Ortspfarrei und beide Caplaneien und das Schultheißenamt betheiligt. Der Weinzehente gehörte der Pfarrei unter Betheiligung des Klosters Weil.

In der Geschichte der Kriegszüge kommt Groß-Heppach folgendermaßen vor: auf der Heimkehr vom Schmalkaldischen Kriege

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0144.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)