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Capelle- und Haus-Bau nöthigen Holzes, welches Schultheiß und Gericht zu Waiblingen zweien Eremiten überließen. So erwuchs ein Klösterlein, welchem im Jahr 1461 Graf Ulrich von Württemberg die Caplanei in Klein-Heppach übergab (Steinhofer 3, 29, Cleß C, 185). Im Jahr 1525 wurde dieses Bruderhaus von aufrührerischen Bauern zerstört und im Jahr 1559 dessen Einkünfte Waiblingen überlassen. Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde, was vom Klosterhause noch übrig war, abgebrochen. Diesem Bruderhaus verdankt der Weiler seine Entstehung. In dem zwischen Waiblingen, Groß-Heppach und Andern gemeinschaftlich gewesenen Walde Gundelsbach wurden ums Jahr 1470 die ersten Häuser gebaut. Im Jahr 1591 erkannten Landhofmeister, Kanzler und Räthe: „daß der Bezirk des Waiblinger oder Gundelsbacher Waldes mit seinem ganzen Umfang weder in Waiblinger, noch Heppacher, noch auch einer andern Markung gelegen, sondern ein Frey-Herrschaft Gut gewesen,“ daß aber Groß-Heppach die Steuer von den Weingärten im Kay oder an der Buchhalde fortbeziehen, Waiblingen dagegen von denjenigen Weinbergen, die künftig in diesem Bezirk angelegt werden, Steuer, Bodenzins und andere dem Eigenthum anhangende Rechte genießen sollte.

Groß-Heppach wurde mit Schorndorf erworben und gehörte auch bis 1807 zu dem Oberamte Schorndorf. – Die Pfarrei ist von höherem Alter. Neben ihr wird schon im vierzehenten Jahrhundert nicht nur eine Caplanei zu St. Bernhard, sondern auch eine Frühmesse genannt. Das Patronatrecht stand von jeher dem Landesherrn zu. Zur Parochie gehört außer Gundelsbach auch Klein-Heppach.

Auf einer hiesigen Burg, deren als „Burgstall beim Mühlgraben“ noch 1485 Erwähnung geschieht, saßen im dreizehnten Jahrhundert Reichsministerialen; im Jahr 1236 in einer Kloster Adelberger Urkunde erscheint Siferidus de Hegnesbach ministerialis imperii (Staatsarchiv); den 22. Juli 1269 kommt vor Ernfrid der älter Ritter von Heppach (Kloster Lorcher Urkunde); im Jahr 1270 Friederich Ritter von Heppach (Normann Obs. 109). In früher Zeit waren allhier die württembergischen Truchseßen von Stetten begütert; im Jahr 1290, September 22., wird eine dem verstorbenen Truchseßen Wolfram gehörige Kelter erwähnt (Staatsarchiv); im Jahr 1399 verkaufte Guta von Stammheim, Wilhelms von Stetten Frau, ihren Brüdern Weingärten in Heckbach und was sie sonst im Remsthal hatte (Gabelk). – Graf Eberhard von Württemberg belehnte im Jahr 1393 die Familie Vetzer mit hiesigen Zehenten, welche im Jahr 1534 an die von Neuhausen gekommen. Auf einmal, im Jahr 1465, erscheint Groß-Heppach als pfälzisches Lehen und es ist wahrscheinlich, daß

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0143.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)