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Novalzehenten, genoß Namens des Domcapitels Constanz die Ortspfarrei.

Buoch gehörte gleichfalls zu dem äußeren Gerichte in Winnenden. Die Gefälle der Königl. Hofdomainenkammer erwarb dieselbe 1807 durch Tausch vom Staate.


10. Gemeinde Endersbach.


Das Pfarrdorf Endersbach (alt Andresbach, später auch Endelspach) eine Gemeinde II. Klasse, zählt 1067 evang. Einwohner, liegt eine Stunde südöstlich von Waiblingen, auf der linken Seite der Rems, im Thale, und grenzt westlich und südlich an das Oberamt Canstatt, östlich und südöstlich an das Oberamt Schorndorf. Endersbach ist ein ansehnliches Dorf, dessen 155 Haupt- und 270 Nebengebäude von der Wohlhabenheit eines großen Theiles der Einwohner zeugen. Die Lage ist mit Ausnahme des westlichen Theiles, der an eine Anhöhe angebaut ist, eben, das Dorf sehr in die Länge gestreckt. Durch dasselbe führt die schöne lebhafte Staatsstraße von Waiblingen nach Schorndorf. Der untere Theil ist von dem südlich herkommenden Haldenbach bewässert, welcher mehrmals austritt und dem Orte Schaden bringt, und zunächst des Dorfes in die Rems fällt, die von diesem nur 5 Minuten entfernt ist.

Es ist dem Forstamte Schorndorf, und da die grundherrlichen Rechte der Königl. Hofdomainenkammer zustehen, dem Hofcameralamt Stetten zugetheilt. Seit 1. Juli 1818 hat jedoch die Gemeinde für 12.710 fl. 23 kr. derselben an grundherrlichen Rechten abgekauft, so daß sie nur noch sämmtliche Zehenten und 5 Eimer 31/4 Maas Zins- und Boden-Wein jährlich zu erheben hat. Sie erwarb ihre Rechte im Jahr 1807 durch Tausch mit dem Staate, indem dieselben bis dahin der Kellerei und geistlichen Verwaltung Schorndorf und der geistlichen Verwaltung Waiblingen zustanden.

Die Kirche steht in dem höher gelegenen Theile des Dorfes. Sie ist von etwas moderner Bauart, gut gebaut und ziemlich geräumig und mag kaum 300 Jahre alt seyn. Der Thurm ist niedrig und sehr massenhaft. Die Baulast liegt auf der Gemeinde- und Stiftungs-Pflege. In den Jahren 1834 und 1835 verursachte der Blitz großen Schaden an Kirche und Thurm. Der mit einer Mauer umgebene Begräbnißplatz ist aufgegeben, da außerhalb des Ortes ein neuer angelegt wird. In den nahen Weinbergen finden sich die Überreste einer alten Capelle, von der jedoch sonst nichts bekannt ist. Das der Kirche gegenüber liegende, 1770 erbaute

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0135.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)