Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Frucht kann nicht verkauft werden. Die Wiesen sind zweimähdig und liefern gutes Futter. Die zum Theil sehr hoch und steil, meist südlich oder südöstlich liegenden Weinberge geben einen etwas rauheren, aber lagerhafteren Wein, als der von Hahnweiler ist. In guten Jahren erträgt der Morgen 4 Eimer. Beste Lage der Holzenberg. Von großer Bedeutung und noch im Zunehmen begriffen ist der Obstbau. Das Obst geräth gerne. An Kernobst finden sich, mit Ausnahme des feineren, alle Sorten; an Steinobst nur Kirschen, aber in Menge und zur namhaften Ausfuhr. Ein Morgen Acker wird zu 150 bis 200 fl., Wiesen 100 bis 200 fl., Weinberg 600 bis 800 fl. verkauft. Die Rindviehzucht ist in ziemlich gutem Zustande; die Simmenthaler Race die gewöhnliche. Der Mangel an Wiesen steht einer Erweiterung im Wege. Mehrere Einwohner treiben einen Handel mit Feg- und Streu-Sand, den sie auf der Ortsmarkung graben. Sonst fast kein Gewerbe.

Breuningsweiler ist Filial von Winnenden und hat eine eigene Schule. Gemeindevermögen ist fast gar keines vorhanden und die Gemeindeumlage bedeutend, da kein Stiftungsvermögen da ist. Eine Industrieschule für Mädchen, ein freiwilliger Armenverein und eine Stiftung für arme und kranke Personen sind zu erwähnen.

Dieser Ort, dessen Name aus dem Mannsnamen Bruning gebildet ist, kommt in den Jahren 1293 und 1331 unter gleichen Verhältnissen vor, wie das voranstehende Bretzenacker. – Im Jahr 1443 verkaufte Mya Schenkin von Winnenden, Gemahlin Johanns Truchseßen von Höfingen, ein von ihrem Vater ererbtes Gut in Breuningsweiler an einen Altar zu Winnenden. (Gabelk.) Noch 1537 besitzt der dortige Heilige ein Lehen; ebenso Kloster Lorch und der Heilige zu Bürg je ein Lehen. Fünf Lehen besaß die Kellerei Winnenden.

Breuningsweiler gehörte zum äußeren Gerichte in Winnenden. Die Rechte, welche die Hofdomainenkammer besitzt, wurden theils 1665 mit Winnenthal, theils 1807 durch Tausch vom Staat und theils 1838 von dem Fürsten von Oettingen-Wallerstein erworben.


8. Gemeinde Bürg
mit Schulerhof und Theil von Stöckenhof, Gemeinde dritter Classe mit 375 ev. Einwohnern.


a) Das Dorf Bürg, dessen Name von einer Burg herrührt, liegt sehr hoch. Die Höhe über der Meeresfläche beträgt am Thurme 1284,1 Pariser Fuß. Bürg liegt nordöstlich, 3 Stunden von Waiblingen und in derselben Richtung eine Stunde von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0129.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)