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einem Antheil an der Steuer zu Marbach gegen Vorbehalt der Losung und des Öffnungsrechts für 5107 fl. (Steinhofer 2, 794), welche Verpfändung im Jahr 1442 Graf Ulrich V., in dessen nunmehrigem besondern Landestheil Bittenfeld lag, gegen Hans von Bernhausen und seine Hausfrau Margaretha von Rinderbach um 7107 fl. erneute (Steinhofer 2, 847). Im Jahr 1464 schritt derselbe Graf Ulrich zum Verkauf von Dorf Bittenfeld, Weiler Remshofen, nebst den Dörfern Neckarrems und Neckargröningen, was er sämmtlich für 7400 fl. auf Wiederlosung an Hans von Bernhausen veräußerte (Steinhofer 3, 116). Die Wiederlosung muß indeß bald erfolgt seyn. Später erscheinen die Herren von Bernhausen als württembergische Lehensträger zu Bittenfeld; im Jahr 1507 nennt sich Jakob von Bernhausen zu Bittenfeld (Gabelkh.), und noch 1569 reversirt sich Georg von Bernhausen gegen Herzog Ludwig um dieses Lehen. Daneben versetzte im Jahr 1471 obiger Graf Ulrich einen hiesigen Wohnsitz dem Hans von Fronhofen und seiner Hausfrau Barbara Nothaftin von Hohenberg für 900 fl. (Steinhofer 3, 195). Hundert Jahre darauf (1571) wird erwähnt Hans Nothaft zu Bittenfeld (Gabelkh.).

Im Jahr 1573 wurde Albrecht Oborsky und schon im Jahr 1574 die Augsburger Patricierfamilie Herwart, zuerst Matthias Herwart, mit dem Schloß Bittenfeld von Württemberg belehnt; solches wurde zwischen 1593–1598 durch den Baumeister Heinrich Schickard neu erbaut (v. Gemmingen, Schickards Lebensbeschreibung 8), und ist durch sein schönes Steinportal ausgezeichnet (jetzt Bauernhaus). Matthias Herwart von Bittenfeld, im Jahr 1584 Bürgermeister zu Eßlingen, erscheint 1594 unter den württembergischen Vasallen (Reichsst. Arch.-Urk. 1, 362), deßgleichen Lucas Herwart zu Bittenfeld 1608–19, Christ. Herwart von Bittenfeld und seine Brüder 1633. Späterhin kam der Ort an die Familie Pfaut von Kürnberg; von Johann Philipp Pfaut von Kürnberg und seiner Gemahlin Helene, geb. Bidembach, erkaufte ihr hiesiges Schloß nebst Hofgut im Jahr 1664 Herzog Eberhard III. von Württemberg für 5500 fl. (Sattler Herz. 10, 72), vertauschte es aber bereits wieder am 11. October 1669 an Sibylle Felicitas Schertel von Burtenbach, Wittwe, gegen Überlassung von Gaugenwald und Garweiler. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts trug der württembergische Oberstwachtmeister von Nettelhorst das Schloß von Württemberg zu Lehen, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatte aber die Vogtei Waiblingen zu üben. Außerdem besaß die Kellerei Waiblingen 4 Höfe, die hiesige Barbara-Caplanei 2 und der hiesige Heilige 4 Lehen.

Vor der Reformation bestanden neben der Pfarrei eine St.

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)