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ordentlichen Wein. Der Ertrag ist der Frühlingsfröste wegen unsicher und mittelmäßig. Die Reben, deren etwa 2400 auf einen Morgen kommen, werden bezogen. Sylvaner und Elbinge herrschen vor. Obst wird viel gezogen. Ein Morgen Acker wird zu 100 bis 400 fl., Wiesen oder Weinberge zu 200–400 fl. verkauft. Auf dem Buchenbacher Hof ist ein schöner Rindviehstand. Dort wird auch allein die Schafzucht betrieben und ist noch Schafweide. Hühner, Gänse und Enten werden aufgezogen und theilweise auswärts verkauft. An Gewerben sind außer der Neumühle einige Weber, einige auswärts arbeitende Maurer und Zimmerleute, etwas Handel mit Obst, etwas Frucht und andern Viktualien, und die Verfertigung von Frauenzimmerhauben für Landleute zu erwähnen, die in der Umgebung Absatz finden. Die Gemeinde hat nur wenig Vermögen. Der kleine Gemeindewald ist noch jung. Auch die Stiftungspflege ist arm. Der Heilige wird schon 1537 genannt.

Birkmannsweiler, ursprünglich, noch 1304 Berkamswiler geschrieben, mit Buchenbach, Burkhardshof und Neumühle waren schon 1570 nach Winnenden eingepfarrt und gehörten todt und lebendig dahin. Von 1834 an lagen die pfarramtlichen Verrichtungen ausschließlich dem dortigen Helfer ob. Nachdem jedoch die Gemeinde zu Herstellung der Kirche und des Pfarrhauses ein für allemal 1500 fl. angeboten, auch die Errichtung eines Begräbnißplatzes und die Baulast an der Kirche, so lange diese für die Gemeinde ausreiche, zu übernehmen sich bereit erklärt hatte, wurde am 17. Juni 1840 dieselbe unter Lostrennung von der Kirche Winnenden zu einer eigenen Pfarrverweserei erhoben und die Besoldung des vom königl. Consistorium zu ernennenden Pfarrverwesers auf das Cameralamt Waiblingen übernommen. Die politische Gemeinde entspricht daher ihrem Umfange nach ganz der Kirchengemeinde. An der für die ganze Gemeinde bestimmten Schule stehen ein Schulmeister und ein Lehrgehilfe. Auch besteht, unter Beiträgen der Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins, eine Industrieschule.

Im Jahr 1524 besaß die Kellerei Winnenden 3 Höfe und 10 Lehen, und der Heilige zu Winnenden 2 Lehen. Im Jahr 1351 siegelt Hans der Holzwart von Birkmannsweiler.

Bei Birkmannsweiler, 1/8 Stunde nordöstlich, lag der abgegangene Ort Schnarrenberg.

b) Buchenbachhof, Hof, 1/4 Stunde [1] südöstlich von Birkmannsweiler gelegen.


  1. Die Einwohnerzahl der Parzellen rührt von der Zählung im Jahr 1845, die der Gemeinden von 1847 her. Die erstere ist überall schon unter der letzteren begriffen, wird aber gleichwohl bei den Parzellen besonders ausgehoben.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0119.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)