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Einwohnerzahl der größte im Bezirk ist (s. S. 61), stammt meist von Schweizer Racen; die Mastung ist, so weit sie überhaupt besteht, eben so namhaft wie die Zucht. Der Absatz auf den Märkten zu Winnenden und Backnang und im Ort an die Metzger ist von Bedeutung. Die Gewerbe sind ganz unbedeutend.

Baach ist mit Pfeilhof Filial von Winnenden. An der Schule steht ein Schulmeister.

Die Gemeindeschulden sind größer als das Vermögen, daher eine verhältnißmäßig sehr große Gemeindeumlage. Gemeindewaldungen sind nicht vorhanden. Die Gemeinde hat einen übrigens nur kleinen Steinbruch.

Der Pfeilhof oder Hof zum Pfeil, mit 15 unter Baach begriffenen Einwohnern, liegt südlich von diesem, 3/8 Stunden davon, zwischen Baach und Höfen. Der Hof theilt alle Verhältnisse mit dem Hauptorte.

Baach ist ein Bestandtheil des vormaligen Amtes Winnenden, gehörte zu dem sogenannten äußeren Gerichte von Winnenden und wurde mit Winnenthal erworben. Die Kellerei Winnenden besaß schon 1524 vier Lehen und den Hof zum Pfeil. Den Übergang an die Hofdomainenkammer (S. 68).


3. Gemeinde Beinstein[1]
mit der Keimen-Mühle und 1062 evang. Einwohnern


liegt auf der rechten Seite des Remsthales, am westlichen Eingang in dasselbe, zunächst der Rems, 3/4 Stunden südöstlich von Waiblingen, südlich und südwestlich an das Oberamt Canstatt grenzend. Der Ort gehört in die II. Classe der Gemeinden, ist reichlich mit Wasser versehen, gesund und fruchtbar. Jedoch leiden Weinberge und Obstgärten wegen ihrer niedern Lage leicht Schaden durch Frühlingsfrost. Durch einen zunächst beim Orte 1825/26 vorgenommenen Durchstich der Rems wurde der Fluß etwas davon entfernt, in dessen Folge nicht nur die Überschwemmungen weniger häufig und gefährlich, sondern auch die Fröste etwas seltener geworden sind. Zugleich wurde vom Staat die Straße neu angelegt und eine neue steinerne Brücke erbaut, wozu der Staat 4000 fl. und die Hofkammer 2000 fl. gaben.

Beinstein gehört zum Forstamt Schorndorf. Die grundherrlichen Rechte stehen dem Hofcameralamt Stetten zu. Vom 1. Juli 1818 bis 1. Januar 1849 hat die Gemeinde demselben an solchen,


  1. Als Hilfsmittel ist das schon oben erwähnte Memorabilienbuch über Beinstein von dem vorm. Herrn Pfarrer Wolff zu erwähnen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0114.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)