Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Stadtpflege von 1950 fl. begriffen. Von den Ausgaben sind zunächst 541 fl. 43 kr. auf Stiftungen und Legate, und 1525 fl. 18 kr. Armenunterstützungen zu erwähnen.

Das Wappen der Stadt besteht in den drei württembergischen schwarzen Hirschhörnern in silbernem Felde mit schwarzem Schildeshaupt. Die älteste bekannte Darstellung desselben hängt an einer, im königl. Staatsarchiv befindlichen Urkunde der Gräfin Adelheid von Sigmaringen, gebornen Gräfin von Württemberg, vom 8. Februar 1291.

An Wasser hat die Stadt so wenig Mangel, daß die Rems, wenn sie austritt, in Häuser und Keller eindringt. Nur im obern Theile der Stadt war früher Wassermangel, welchem jedoch neuerlich abgeholfen worden ist. Außer mehreren Pumpbrunnen sind an laufenden Brunnen hauptsächlich der mit einem Standbilde gezierte Marktbrunnen und der Kostensolbrunnen zu erwähnen, welche ausgezeichnet gutes Wasser liefern. Der erstere, dessen Wasserleitung 1823 durch Bihlsche Teuchel hergestellt wurde, scheint schon von den Römern gefaßt gewesen zu seyn, wie aus aufgefundenen irdenen Röhren geschlossen werden kann; der letztere liegt auf dem Wege nach Hegnach und hat hölzerne Teuchel. Um demselben größere Nahrung zu geben, wurde 1830/31 ein artesischer Brunnen zu bohren versucht; weil dieß aber mißlang, so wurden 1842 der Quelle sonstige Zuflüsse verschafft.

Der außerhalb der Stadt gelegene Begräbnißplatz wurde in den Jahren 1835/37 angelegt und hält 21/8 Morgen im Maße.

Die drei zur Stadtgemeinde gehörigen Parcellen, deren Einwohner oben mitgezählt wurden, sind

a) die Waldmühle, an der Rems, am Wege nach Neustadt, bis zu Ende des verflossenen Jahrhunderts Eigenthum der Stadt, wird so genannt, weil die Umgebung früher Wald gewesen.

b) Immerich, ein einzelnes, auf dem Gebirge oberhalb Steinreinach stehendes Haus, 5/4 Stunden östlich von diesem; Filial von Korb.

c) Das Waldschützenhaus, einzelnes Haus bei Gundelsbach. Die beiden letztgenannten Parcellen liegen in dem zuvor genannten Stadtwalde, und sind von den städtischen Waldschützen bewohnt.


Geschichtliches über die Stadt Waiblingen.

Bei dem hohen Alter des Ortes und bei der Bedeutung, welche er als karolingische Pfalz hatte, darf nicht wundern, daß sich ganz ungeschichtliche Erzählungen und gelehrte Fabeln an seinen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0104.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)