Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welche, mit Ausnahme von 19 Katholiken, sämmtlich der evangelischen Confession zugethan sind. Im Jahr 1832, 1. November, bestand die angehörige Bevölkerung der Stadtgemeinde aus 1409 männlichen, 1573 weiblichen, zusammen aus 2982 Seelen; davon waren 433 abwesend, dagegen 315 Fremde anwesend; die ortsanwesende Bevölkerung war also 2861. Im Jahr 1846, 3. December, waren abwesend 404, Fremde anwesend 436, daher die ortsanwesende Bevölkerung 3336 betrug. Die Zahl der Familien war 1846 690, die der Ehen zu gleicher Zeit 528; es kamen daher auf 1 Ehe 6,3, auf 1 Familie 4,8 Angehörige. Im Jahr 1832 wurden 468 Ehen gezählt. (Im Jahr 1792 war die Einwohnerzahl 2175, 1793 2194, 1794 2222; sie hat also in 52 Jahren um 1/3 zugenommen.) Im Durchschnitt von 1836/46 wurden hier jährlich geboren 134,3, darunter unehelich 14,8. Auf 1000 Angehörige kommen daher 41,2 Geburten, oder 1 Geburt auf 24,3 Angehörige. Unter 100 Geburten waren 11,0 unehelich, oder die unehelichen verhalten sich zu den ehelichen[ER 1] wie 1:8,1.

Gestorben sind nach jenem Durchschnitt jährlich 100,6. Es kommen hienach auf 1000 Angehörige 30,9 Sterbfälle oder 1 Sterbfall auf 32,4 Angehörige, und zwar auf 1000 Personen männlichen Geschlechts 32,5, auf 1000 Personen weiblichen Geschlechts 29,8 Gestorbene. Auf 100 Gestorbene kommen 133,5 Geborne. Der Überschuß der Gebornen über die Gestorbenen, d. h. der natürliche Zuwachs zur Bevölkerung, belief sich für das Jahrzehnd 1836/46 auf 337 Köpfe (193 männl., 144 weibl.); die Abnahme durch Wanderung auf 69 (19 männl., 50 weibliche); der Zuwachs überhaupt auf 268 (174 männl., 94 weibl.), oder auf 8,8 Procent der Bevölkerung.

Bei der Aufnahme auf den 3. December 1846 fanden sich hier Übersechzigjährige 244, oder auf 1000 Einwohner 73,8, während auf die gleiche Zahl im ganzen Bezirk 71,5, im ganzen Lande aber 75,7 kommen.

Von ausgezeichneten Waiblingern ist zu erwähnen:

Andreä, Jakob, geboren den 25. März 1528, Sohn eines Schmieds (sein Vater nannte sich Jakob Endriß). Zum Zimmerhandwerk bestimmt, erregte er durch sein Talent die Aufmerksamkeit Erhard Schnepfs, welcher ihm die theologische Laufbahn in Württemberg eröffnete. Im Jahre 1546 wurde er Diakonus in Stuttgart; 1549, nachdem er zuvor wegen Nichtannahme des Interims eine Zeit lang abgesetzt war, Diakonus in Tübingen, hierauf Superintendent in Göppingen, 1562 Professor der Theologie, Kanzler und Propst zu Tübingen, wo er am 7. Januar 1590 verschied. Bekannt ist er als kräftiger Kämpfer für die reinlutherische Lehre –

Errata

  1. S. 97, L. 16 korrigiert gemäß Beschreibung des Oberamts Schorndorf S. 199.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0097.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)