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Landesdurchschnitt 2304 ist, so steht der Bezirk sehr weit voran; in Vergleichung mit der Bevölkerung ist aber der Rindviehstand unter dem Landesdurchschnitt, wonach sich 2,14 Einwohner in 1 Stück theilen. 1

Was den herrschenden Viehschlag und den Zuchtbetrieb betrifft, so ist nach v. Weckherlin (die Rindviehzucht Württembergs) wie im angrenzenden Oberamte Canstatt zu unterscheiden zwischen den hauptsächlich Weinbau und den hauptsächlich Feldbau treibenden Orten. Während in den ersteren und in den Berglensorten bei nothdürftigem Futter meist geringes Vieh vom Landschlage gehalten wird, obwohl auch hier rühmenswerthe Ausnahmen, z. B. in Beinstein und Endersbach, nicht zu läugnen sind, kommt in den letzteren in der Regel derselbe Schlag vor, welcher in Canstatt selbst und Felbach einheimisch ist. Da, wo der Ackerbau bedeutender ist, namentlich im vormaligen Oberamte Winnenden, findet sich dagegen ein ziemlich großer Landschlag. Außerdem findet sich die Ungar-Haller-, die Mürzthal-Allgäuer- und die Holländer-Race mit den Modificationen, die die Kreuzung hervorbrachte. Die Simmenthaler Kühe haben kein Glück gemacht; dagegen werden in neuerer Zeit meist Simmenthaler Farren aufgestellt, und es hat der landwirthschaftliche Bezirksverein mit Zustimmung der Centralstelle die Durchkreuzung der im Bezirke vorkommenden Racen mit solchen für angemessen erklärt. Im Allgemeinen steht der Ausdehnung der Viehzucht der kleine Grundbesitz entgegen. Durch die Zucht zeichnen sich nicht bloß Waiblingen und Endersbach, sondern auch das vormalige Oberamt Winnenden aus. Die Farrenhaltung ist im alten Waiblinger Amte meist im Besitze der Gemeinden, indeß sie im Winnender Amte dem Hofcameralamte obliegt. Sie wird jedoch nirgends selbst verwaltet, sondern ist überall meist an tüchtige Landwirthe verpachtet, wogegen nichts zu erinnern wäre, wenn es nicht im Abstreich geschehen würde. Übrigens ist die Zahl der Stiere im Verhältniß zu der der Kühe zu klein. Siehe auch Oppelsbom. In Ermanglung

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0062.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)